John Hopkins Medicine (USA): Blutdruckmessung – falsche Armhaltung verfälscht Ergebnis z.T. erheblich

Viele Patienten erhalten heikle Diagnosen, weil der Arm bei der Blutdruckmessung nicht korrekt liegt. Bei Risikogruppen führen solche Fehler zu besonders deutlichen Abweichungen.

Richtig, falsch, falsch: Haltungen, die beim Johns-Hopkins-Test überprüft wurden

Foto-Collage: Johns Hopkins Medicine

Wie das Schweizer Fachmedium ´Medinside´ berichtet, hat ein Team der Johns Hopkins University untersucht, wie sich die Haltung des Arms auf die Resultate von Blutdruckmessungen auswirken. Denn auch wenn die Leitlinien klar sind: Im Alltag kommt es häufig vor, dass der Arm auf dem Schoss liegt oder seitlich herunterhängt – und nicht auf einer festen Unterlage liegt, mit dem Oberarm auf Herzhöhe.

Falsche Armhaltungen führen jedoch dazu, dass die Blutdruckwerte systematisch überschätzt werden. Konkret ergab die Studie, dass der systolische Blutdruck um etwa 3,9 mmHg zu hoch gemessen wird, wenn der Arm auf dem Schoss liegt. Hängt er ungestützt seitlich herab, liegt der Wert sogar um etwa 6,5 mmHg über dem korrekten Resultat. Teils waren die Abweichungen noch höher – bei Personen mit ohnehin erhöhten Blutdruck: Dort führte eine inkorrekte Armhaltung zu bis 9 mmHg höheren Werten.

Im klinischen Alltag dürften also regelmässig Menschen als Hypertonie-Patienten Grad 1 oder Grad 2 behandelt werden, obwohl sie die Kriterien nicht erfüllen oder zu einer weniger heiklen Gruppe gehören, schlussfolgern die Autor*innen.

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„Diese crossover-randomisierte klinische Studie zeigt den erheblichen Einfluss der Armposition auf die Blutdruckmessungen“, schreiben die Mediziner in ihrer Conclusio.

>zur Mitteilung der JHU (engl.)

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