Würzburg: Bayerischer Hospiz-Preis 2024 verliehen

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Judith Gerlach hat gestern, Montag in Würzburg den diesjährigen Hospizpreis der Bayerischen Stiftung Hospiz (BSH) überreicht.

Als Schirmherrin dieses Preises betonte die Ministerin: „Alle, die sich in der Hospiz- und Palliativversorgung engagieren, machen unsere Gesellschaft menschlicher. Dafür verdienen sie unseren größten Respekt und unsere Hochachtung. Ohne die vielen ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter wäre eine ganzheitliche Sterbebegleitung, wie wir sie in Bayern haben, nicht möglich.“ Mit dem Bayerischen Hospizpreis werden stellvertretend für die große Hospiz- und Palliativfamilie in Bayern Menschen geehrt, die sich in besonderer Weise um diese Idee verdient gemacht haben.

Der Bayerische Hospizpreis wird seit 2014 jährlich verliehen und feiert damit dieses Jahr sein 10-jähriges Bestehen. Er würdigt herausragendes Engagement im Ehrenamt sowie beispielhafte Projekte aus dem Bereich der Hospizarbeit. In diesem Jahr gingen die Auszeichnungen an Alexandra Maria Scharpf aus Kaufbeuren (Stiftungspreis „Ehrenamt“) und an den Hospizverein Kempten (Stiftungspreis „Projekt“).

Bildmitte: Preisträgerin Stiftungspreis „Ehrenamt“ Alexandra Scharpf (Hospizverein Kaufbeuren) mit Stiftungsratsvorsitzendem Dr. Rainer Schäfer  und, Ministerin Judith Gerlach

Foto: StMGP

Die Ministerin betonte in ihrer Laudatio für Alexandra Maria Scharpf: „Für Frau Scharpf, die seit 2008 Hospizbegleiterin ist, ist die Hospizarbeit längst zur Berufung geworden. Sie ist im Hospizverein Kaufbeuren fest etabliert und hat dort einige Jahre als Vorstandsmitglied mitgewirkt. Die Preisträgerin gibt ihr Wissen nicht nur an andere Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter weiter, sondern es ist ihr ein Anliegen, dass auch Kinder den Hospizgedanken kennen und verstehen lernen. Deshalb unterstützt sie auch sehr gerne das Projekt ‚Hospiz macht Schule‘.“

Gerlach ergänzte: „Mit besonderer Empathie und Wertschätzung begegnet Frau Scharpf den schwerstkranken und sterbenden Menschen, die ihr anvertraut sind. So kann sie in den schwierigen Phasen des Abschiednehmens eine große Stütze sein und Halt geben.“

Im Bild (v.li.): Die Preisträger des Stiftungspreises „Projekt“ Birgit Prestel (leitende Koordinatorin, Palliativfachkraft, Hospizverein Kempten) und Josef Mayr (Vorstandsvorsitzender des Hospizvereins Kempten) mit Schirmherrin Judith Gerlach

Foto: StMGP

Mit dem „Stiftungspreis Projekt 2024″ der BSH wurde der Hospizverein Kempten für sein Projekt „LEBEN hören“ ausgezeichnet. Zwei Jahre lang waren die Ehrenamtlichen des Hospizvereins unterwegs und fragten sterbende Menschen nach der Melodie ihres Lebens. In liebevoller Arbeit entstand unter dem Titel ‚Leben hören‘ eine Sammlung wunderbarer Geschichten und Lieder von Menschen, die ihre Gedanken über das Leben und Sterben teilen wollten. Im Rahmen einer Konzertlesung wurden die Texte und Lieder auf die Bühne gebracht. 2Das Projekt entfaltete eine enorme Wirkung, weil viel mehr Menschen als erhofft erreicht wurden. Darunter auch solche, die bislang keine Berührung mit der Hospizidee hatten“, würdigte die Ministerin dieses besondere Engagement.

„Die Bayerische Stiftung Hospiz brennt für die Hospiz-Idee und sorgt seit 25 Jahren dafür, dass deren Flamme immer weitergetragen wird.  Es ist das Verdienst ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dass das Thema ‚Sterben‘ mittlerweile in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen ist und sich immer mehr Menschen aktiv mit einem Leben bis zuletzt in Würde und Sterbebegleitung auseinandersetzen“, so Gerlach. Bayern sei heute in der Hospizversorgung gut aufgestellt: Es gibt über 300 Hospizplätze und über 140 ambulante Hospizvereine, in denen allein in der Sterbebegleitung fast 8.000 Ehrenamtliche landesweit im Einsatz sind.

>Hospiz- und Palliativversorgung in Bayern

>Die Bayerische Stiftung Hospiz.

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