Tirol: Pflege-Ausbildungsoffensive des Landes greift – vielfältige regionale Zugänge geschaffen

Die Pflegeausbildung in Tirol verzeichnet eine beachtliche Erfolgsbilanz: Mit derzeit über 2.000 Auszubildenden erreichen die Zahlen einen Höchststand.

„Das zeigt: Die Ausbildungsoffensive des Landes greift – wir sind auf dem richtigen Weg“, betonte Pflege- und Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele jetzt in Innsbruck. Gemeinsam mit AZW-Fachbereichsdirektorin Waltraud Buchberger und Direktorin Martina Lasser wurde allen voran rund um die Pflegeausbildung an berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS) positiv Bilanz gezogen. Dort gibt es seit einem Jahr den Ausbildungsschwerpunkt „Pflegefachassistenz“. Das heißt: Schüler*innen können bereits ab 14 Jahren eine wohnortnahe und altersgerechte Pflegeausbildung starten.

Nach einem Jahr fünfjähriger Ausbildung „Pflegefachassistenz“ an der HLWest in Innsbruck in Kooperation mit dem AZW wurde jetzt gemeinsam eine positive Zwischenbilanz gezogen.
© Land Tirol/Krepper

Insgesamt 367 Schüler*innen absolvieren derzeit eine Pflegeausbildung an einer der zehn Tiroler Schulen und insgesamt 72 Absolvent*innen schließen derzeit ihre Ausbildung zur Pflegeassistenz an den Gesundheits- und Krankenpflegeschulen ab. Über 90 Prozent der Absolvent*innen bleiben in der Pflege, einige haben im Anschluss sofort den Weg in die Pflegefachassistenz gewählt und weitere planen das Bachelorstudium zu absolvieren.

Vorher war der Einstieg in den Pflegeberuf in Tirol nur über eine Ausbildung in den Gesundheits- und Krankenpflegeschulen ab 17 Jahren möglich. Ganz besonders wertvoll – vor allem was den wohnortnahen und niederschwelligen Zugang zur Pflegeausbildung betrifft – sind daher die Ausbildungsmöglichkeiten in den berufsbildenden mittleren und höheren Schulen. Dieses Angebot wird ständig erweitert.

„Damit fördern wir den regionalen Zugang und eröffnen Jugendlichen eine frühzeitige berufliche Orientierung im Gesundheitsbereich“, verweist Landesrätin Hagele auch darauf, dass die heute zur Verfügung stehenden vielfältigen Ausbildungsangebote – von Pflege(fach)assistenz an den Gesundheits- und Krankenpflegeschulen über die Bachelorausbildung bis hin zur Ausbildung in Sozialbetreuungsberufen mit Pflegeassistenz oder der im letzten Jahr gestarteten Pflegelehre –Perspektiven für alle bieten, die sich im Pflege- und Gesundheitsbereich engagieren möchten.

Erfolgsrezept: Pflege(fach)assistenz-Ausbildung an Tiroler Schulen

Grundsätzlich können seit 2020 Jugendliche die dreieinhalbjährige Ausbildung mit dem Schwerpunkt „Pflegeassistenz“ an sieben berufsbildenden mittleren Schulen absolvieren (ab Herbst auch in Schwaz).

Mit dem Ausbildungsbeginn 2023 wurde das Modell auf die fünfjährige Ausbildung zur „Pflegefachassistenz“ an zwei berufsbildenden höheren Schulen in Innsbruck und Zams erweitert. Mit dem fünfjährigen Ausbildungsmodell werden den SchülerInnen zusätzliche berufliche Qualifikationen und eine Matura geboten, die den Weg zu weiterführenden Studien im Gesundheitswesen und darüber hinaus ebnen. Im heurigen Herbst startete nun eine weitere fünfjährige Ausbildung in Lienz (Osttirol).

Mit dem fünfjährigen Ausbildungsmodell werden den SchülerInnen zusätzliche berufliche Qualifikationen und eine Matura geboten, die den Weg zu weiterführenden Studien an Universitäten oder Fachhochschulen ebnen.

Im Bild (v.li.): Martina Lasser (Direktorin HLA-West), Waltraud Buchberger (AZW-Fachbereichsdirektorin Pflege), Landesrätin Cornelia Hagele und Georg Ratzesberger (stv. Schuldirektor Pflege AZW).
© Land Tirol/Krepper

„Durch die fünfjährige Höhere Lehranstalt für Pflege und Sozialbetreuung erhalten Schülerinnen und Schüler eine abgeschlossene Ausbildung zur Pflegefachassistenz und schließen gleichzeitig mit der Matura ab. Sie haben somit eine abgeschlossene Berufsausbildung, mit der sie direkt in den Pflegeberuf einsteigen können. Darüber hinaus bietet ihnen die Ausbildung beste Voraussetzungen beispielsweise für ein anschließendes Bachelorstudium Gesundheits- und Krankenpflege, für das ihnen zwei Semester angerechnet werden“, so Direktorin Lasser.

Praxisnahe Ausbildung durch Kooperationen mit Pflegeschulen

Die Kooperationen zwischen den Schulen und den Gesundheits- und Krankenpflegeschulen wie dem AZW Innsbruck bieten eine praxisnahe Ausbildung und eine zukunftssichere berufliche Basis. „Das AZW und die fh gesundheit Tirol bieten verschiedene Modellen an, um alle Interessierten an einem Pflegeberuf abzuholen. Auch unser Ziel ist es, vor allem jungen Menschen vielseitige Wege in den Pflegeberuf zu ermöglichen. Deshalb stehen wir als Kooperationspartner für den fachtheoretischen und fachpraktischen Unterricht für insgesamt drei Schulen sowie für Pflegelehrlinge in Tirol zur Verfügung. Dabei bereiten wir sie optimal auf den Berufsalltag vor, indem wir ihnen vielfältige Pflegeprozesse, Pflegetechniken sowie grundlegende Prinzipien der medizinischen Diagnostik und Therapie vermitteln“, berichtet AZW-Fachbereichsdirektorin Buchberger.


Factbox: Pflegeausbildung an berufsbildenden mittleren und höheren Schulen in Tirol

Dreijährige Ausbildung „Pflegeassistenz“:

Innsbruck (HBLA), Landeck-Perjen (FSBHM), Zams (BIZ St. Vinzenz), Imst (LFS), Schwaz (LFS/BIZ), Weitau/St.Johann (LFS), Lienz (LFS), Kufstein (HLWFW/Pflegecampus Kufstein) sowie:NEU ab Herbst 2025 in Schwaz:  Bundeshandelsakademie/ BIZ Schwaz)

Fünfjährige Ausbildung mit Matura „Pflegefachassistenz“:

Innsbruck (HLWest/AZW),  Zams (HLPS/BIZ Zams), NEU seit Herbst 2024: Höhere Lehranstalt für Pflege und Sozialbetreuung (HLPS) Lienz

image_pdfimage_print