Der Kindergesundheitsbericht 2024 offenbart alarmierende Mängel in der Gesundheitsversorgung von Schulkindern. Chronische Krankheiten, Übergewicht und psychische Belastungen sind weit verbreitet. Der Deutsche Pflegerat (DPR) fordert daher die flächendeckende Einführung von Schulgesundheitspflegenden.
Damit unterstützt derDPR den Vorschlag der Stiftung Kindergesundheit, die die bundesweite Etablierung von Schulgesundheitsfachkräften fordert. Zudem plädieren die im DPR vertretenen Pflegeverbände für das Schulfach „Gesundheit“, um die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu verbessern. Langjährige internationale Beispiele verweisen auf den Erfolg dieses Weges.
„Gesundheitliche Erstversorgung, Prävention, Gesundheitsförderung, Unterstützung bei chronischen Erkrankungen und psychischen Belastungen sind Aufgaben, für die pflegerische Heilberufe die nötigen Kompetenzen mitbringen“, erklärt Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats. Wir müssen das Potenzial und die Expertise der Pflege im schulischen Alltag mit Schulgesundheitspflegende verankern und in der Begrifflichkeit deutlich benennen.
Eine >Broschüre des Berufsverbandes DBfK informierte bereits im Jahr 2014 ausführlich über dieses anspruchsvolle Berufsfeld der professionellen Gesundheits- und Krankenpflege.
Foto: DBfK
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Diese können vor Ort präventiv und akut tätig werden. Sie fördern die Gesundheitskompetenz, erkennen Risiken frühzeitig und tragen entscheidend zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen bei. Als Ansprechpartner:innen für Schüler:innen, Lehrkräfte, Eltern und Großeltern sind sie ein integraler Bestandteil des schulischen Alltags. Dabei muss sichergestellt sein, dass Schulgesundheitspflegende direkt an den Schulen arbeiten und dort angestellt sind. So bleiben sie stets nah an der Lebenswelt der Schüler:innen.
Schulfach „Gesundheit“ ist überfällig
Zusätzlich fordert der Deutsche Pflegerat die Einführung eines praxisorientierten Schulfachs „Gesundheit“ ab der ersten Klasse in allgemeiner und beruflicher Bildung. „Gesundheitskompetenz muss früh gestärkt werden und erreicht über die Schüler:innen auch die Eltern und Großeltern“, betont Vogler.
Das Schulfach „Gesundheit“ vermittelt lebensnah Grundlagen zu Prävention, Gesundheitsförderung und einem gesunden Lebensstil. In Kombination mit Schulgesundheitspflegende können körperliche und psychische Krankheiten frühzeitig verhindert, Pflegebedarfe langfristig hinausgezögert und der soziale Zusammenhalt gestärkt werden.
Die Einführung von Schulgesundheitspflegende und eines Schulfachs „Gesundheit“ ist eine Investition in die Zukunft. Sie fördert nicht nur die individuelle Gesundheit, sondern entlastet langfristig das Gesundheits-, Pflege- und Wirtschaftssystem und stärkt die gesellschaftliche Solidarität.
Der Deutsche Pflegerat ruft Politik und Gesellschaft auf, jetzt zu handeln. Unsere Kinder und Jugendlichen verdienen eine Gesundheitsversorgung, die sie stark macht – für ein gesundes Aufwachsen und ein gesundes Leben.