Fehlende Resilienz: Klimawandel bedroht Deutschlands soziale Einrichtungen und Dienste auf vielfältige Weise

Eine aktuelle Umfrage unter 710 befragten Mitgliedseinrichtungen und -diensten des Paritätischen Wohlfahrtsverbands zeigt alarmierende Ergebnisse: Mehr als die Hälfte äußert große Besorgnis über die Auswirkungen des Klimawandels: Dieser setzt sozialen Einrichtungen – von der Kita bis zum Pflegeheim – und den darin betreuten jungen und alten Menschen erheblich zu . Auch bei den Mitarbeitenden steigen bereits heute die Belastungen spürbar an …

82 Prozent der befragten sozialen Einrichtungen sind eigenen Angaben zufolge noch nicht in kommunale Klimaschutzkonzepte eingebunden.

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Abb.: Hitzeschutz-Bündnis Berlin

Nahezu sieben von zehn Einrichtungen haben in den letzten zehn Jahren negative Erfahrungen mit Extremwetterereignissen gemacht – wie etwa mit Starkregen, Sturzfluten und Hitzewellen (40 %) oder Stürmen (20 %). Diese Naturereignisse hinterlassen tiefe Spuren: Die Arbeitsbelastung für Mitarbeitende ist in zwei Drittel der Fälle angestiegen, und nahezu jede zweite Einrichtung musste erhöhten Schutzmaßnahmen durchführen. Infrastrukturprobleme, gesundheitliche Auswirkungen und sogar Betriebsausfälle seien keine Seltenheit mehr, wie die Umfrage zeigt.

Betriebliche Abläufe werden durch diese Wetterereignisse ebenfalls immer stärker eingeschränkt bzw. behindert. So erschweren etwa Hitzeperioden die Beratungen und Betreuungen von Klient*innen erheblich – geplante Veranstaltungen müssen immer häufiger verschoben oder abgesagt werden, und auch der Unterricht in Schulen und die Kinderbetreuung in Kitas können unter den Bedingungen teilweise kaum noch stattfinden.

Klimawandel: Zunehmende Gefahren für die Gesundheit

Als starke Bedrohung für die Gesundheit ihrer Klient*innen sehen rund 60 % der sozialen Einrichtungen und Dienste vor allem die zunehmende Hitze. Zudem würden den Befragten zufolge die psychischen Belastungen und das Risiko für die Ausbreitung von Infektionskrankheiten ansteigen. Bislang verfüge nur rund jede dritte Einrichtung – abgesehen von einzelnen Schutzmaßnahmen – über ein umfassendes Konzept gegen zukünftige klimatische Extremereignisse. Es fehle auch an finanziellen Mitteln, und auch die Einbindung in kommunale Anpassungskonzepte ist bei 82 % der befragten Einrichtungen noch nicht gegeben.

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