Kein WLAN in vielen deutschen Heimen – „.. soziale Teilhabe älterer Menschen bleibt radikal eingeschränkt“

Die Möglichkeit der digital-sozialen Teilhabe mittels WLAN in Pflegeheimen sollte selbstverständlich sein – ist jedoch noch immer nicht überall Standard, mahnen die Seniorenverbände zu mehr Anstrengung.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen in Deutschland beklagt, dass Bewohner von Alten- und Pflegeheimen vielfach keinen Zugang zum Internet haben. „Wir verlangen schon seit 2017, dass in allen Heimen WLAN zur Verfügung gestellt werden sollte“, sagte die Verbandsvorsitzende Regina Görner der Deutschen Presse-Agentur. „Zunehmend wird es peinlich, dass es immer noch nicht umgesetzt ist.“ Es gehe dabei oft um Menschen, die bettlägerig oder in ihrer Mobilität eingeschränkt seien. „Sie haben ein Recht darauf, mit ihren Familien und Freunde in Kontakt zu bleiben“, sagte Görner.

Bundesweite Zahlen über die WLAN-Lücken in der stationären Langzeitpflege gebe es nicht – jedoch bestünden laut dem Vergleichsportal Verivox in vier Bundesländern keine gesetzlichen Vorschriften für Internetanschlüsse in Alten- und Pflegeheimen – in Bayern, Baden-Württemberg, Thüringen und das Saarland. „Seit 2021 hat sich erschreckend wenig getan“, sagte Verivox -Experte Jörg Schamberg jetzt gegenüber der ´Welt am Sonntag´ – und weiter: „Ohne eine bundesweite Pflicht zur Internetversorgung von Alten- und Pflegeheimen bleibt die soziale Teilhabe älterer Menschen radikal beschnitten.“

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