In einem Dringlichkeitsantrag fordert die CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag eine umfassende Reform der Pflegepolitik auf Bundesebene sowie die Einrichtung einer Zukunftskommission Pflege.
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Foto: Matthias Baumgartner
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Der Vorsitzende der CSU-Landtagsfraktion und frühere Pflegeminister, Klaus Holetschek (Bild) betont: „Pflegende Angehörige tragen oftmals die Hauptlast der Pflege. Um diesen unermüdlichen Einsatz weiterhin bestmöglich zu unterstützen, wollen wir eine Zukunftskommission auf Bundesebene ins Leben rufen. Neben Bund und Ländern sollen auch Vertreter der Kranken- und Pflegekassen, Pflegeanbieter, Pflegeberufe sowie pflegende Angehörige in die Kommission eingebunden werden. Dies muss unmittelbar nach der Bundestagswahl angegangen werden. Wir brauchen eine gesamtgesellschaftliche Kraftanstrengung!“
Konkret fordert die CSU-Landtagsfraktion:
- Mehr Prävention und Rehabilitation vor Pflege
- Attraktivere Pflegeberufe
- Weniger Bürokratie auf allen Ebenen
- Mehr Zeit für menschliches Miteinander
- Den verstärkten Einsatz moderner Technologien
- Ein würdevolles Leben bis zum Schluss
- Die finanzielle Stabilität der Sozialen Pflegeversicherung
Der bayerische Landesvorsitzende des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa), Kai A. Kasri, begrüsst diese Initiative und fordert, die generalistische Pflegeausbildung hinsichtlich ihrer Eignung für die Alten- und Kinderkramkenpflege durch die neue Bundesregierung neuerlich auf den Prüfstand zu stellen. Zudem müssten internationale Pflegekräfte, die über entsprechende Sprachkenntnisse verfügen, mit einer Kompetenzvermutung schnell und unkompliziert in die Versorgung von Pflegebedürtftigen kommen können, meint
Deutscher Pflegerat: Sicherung der pflegerischen Versorgung zentral in den Koalitionsvertrag aufnehmen
DPR-Präsidentin Christine Vogler (Bild): „Nach der Bundestagswahl tragen die Parteien eine große Verantwortung. Wir brauchen schnell eine handlungsfähige Regierung, in der die Sicherung der pflegerischen und gesundheitlichen Versorgung einen Schwerpunkt bildet. Das muss sich zentral im Koalitionsvertrag wiederfinden.“
Die Herausforderungen seien enorm und allen bekannt. Die Krankenhaus- und Pflegeversicherungsreform, die Fachkräftesicherung und die inhaltliche und strukturelle Stärkung der Pflegeprofession müssen oberste Priorität haben., so Vogler: „Die Politik muss mutige Entscheidungen treffen, um die Versorgung der hilfebedürftigen Menschen erkennbar sicherzustellen.“
Die neue Bundesregierung habe jetzt die Chance, einen echten Neuanfang zu gestalten. „Die Menschen in der Pflege und die pflegenden An- und Zugehörigen erwarten entschlossenes und nachhaltiges Handeln, bei dem sie mitgenommen werden. Wer die Pflege stärkt, stärkt den sozialen Zusammenhalt und damit unser Land“, betont Vogler namens der Pflegeberufsverbände im DPR.