Kanton Zürich: 35 Spitäler drücken Stopptaste bei Zeitarbeit in der Pflege

Den Leiharbeitsfirmen weht zunehmend rauer Wind entgegen: Laut einer Mitteilung haben jetzt 35 Zürcher Kliniken, Pflegeheime und Rehazentren gemeinsam beschlossen, kein Zeitpersonal in der Pflege mehr einzusetzen. Der Zürcher ´Tages-Anzeiger ` berichtet über die Hintergründe und verweist auf Best-practice-Beispiele, wie es auch ohne Leiharbeit geht.

Foto: Tages-Anzeiger/ Patrick Gutenberg

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Regierungspräsidentin und Gesundheitsdirektorin  Natalie Rickli (Bild) begrüsst diese Entscheidung. Die Spitäler im Kanton Zürich wollen ab Sommer 2025 mehr Mitarbeitende fest anstellen und auf temporäre Fachkräfte verzichten. Letztere waren bisher manchmal die letzte Rettung, bevor die Anzahl Betten reduziert werden muss. Allerdings sorgen sie bekanntllich zugleich auch für viel Frust in der jeweiligen Stammbelegschaft. In gewissen Abteilungen kann der Anteil der Zeitarbeitenden – laut einer Umfrage des Tages-Anzeigers – bis zu 20 Prozent erreichen. Die von den Leiharbeitsfirmen -oftmals zuvor aus den Spitälern abgeworbenen – Pflegefachkräfte verdienen deutlich besser als die fest angestellten Kolleg*innen und können sich die Dienstzeiten frei auswählen („Rosinen-Pickerei“).

Festanstellung: Win-win für Pflegende und Arbeitgeber zugleich

Neben der Kostenersparnis von rund 20 Mio. Franken und der besseren Teamatmosphäre in den Stammbelegschaften steigen durch die stabileren Arbeitsabläufe zudem auch die Patientensicherheit und die Pflegequalität.

Nur durch mehr Festanstellungen, flexiblere Arbeitszeitmodelle und höhere Löhne könne auch die Ausbildungsoffensive im Rahmen der Pflegeinitiative realistisch umgesetzt werden, so ein Klinikvertreter. Fazit: Die Einrichtungen lernen jetzt aus dieser Krise, den Bedürfnissen ihres Stammpersonals besser zu entsprechen und Pflegefachkräfte nachhaltiger an sich zu binden.

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