Der Beitrag der „Autorengruppe Gesundheit“ rückt das Thema Unterversorgung in den Mittelpunkt des Interesses. Wurde früher nur von Über- und Fehlversorgung gesprochen, ist heute das deutsche Gesundheitssystem durch ein neues Phänomen bedroht – die Unterversorgung.
Medizinische Unterversorgung wird z.B. in Sachsen bereits politisch diskutiert.
Bildquelle: Plakat in Sachsen (2023)
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Fehlende Facharzttermine, Krankenhausschließungen, Lieferengpässe von Arzneimitteln, die Schere zwischen steigenden Pflegebedürftigen und fehlenden Fachkräften wie rasant steigenden Kosten beunruhigen. Auf Unterversorgung aufmerksam zu machen erscheint uns um so wichtiger, als dass bei diesem Thema in fachlichen und wissenschaftlichen Kreisen doch eine erhebliche Zurückhaltung zu beobachten ist. Standen vor einigen Jahren noch die Patientenorientierung und patient reported outcomes im Mittelpunkt, wird heute, ganz im Duktus paternalistischer Konzepte, von Patientensteuerung und Optimierung gesprochen.
Die Ausführung der „Autorengruppe Gesundheit“ gliedert sich in 7 Abschnitte: Begriffsklärung, Konzept von Unterversorgung auf Basis des Sachverständigenrats-Konzeptes zum Bedarf, Systematik zu den Formen von Unterversorgung mit besonderer Betonung des Zugangs, und dann konkrete Darstellung in fünf ausgewählten Themenbereichen: hausärztliche Versorgung, spezialfachärztliche Versorgung, Krankenhäuser, Pflege und Arzneimittelversorgung. Das vorletzte Kapitel betrifft die System-seitigen Ursachen für Unterversorgung. Am Schluss werden einige Lösungsperspektiven diskutiert, die aber in nachfolgenden Papieren noch ausführlicher dargestellt werden, wenn wir uns mit Zukunftskonzepten beschäftigen.
Die Autorinnen und Autoren freuen sich darauf, wenn Sie im Rahmen Ihrer Möglichkeiten die Thematik aufgreifen, mit anderen darüber diskutieren und gerne mit ihnen in Kontakt treten (Kontaktdaten siehe Paper).