Anlässlich einer Fachtagung in Nürnberg verwies Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Judith Gerlach auf das erfolgreiche Förderprogramm „PflegesoNah“ für ambulant betreute Wohngemeinschaften in der pflegerischen Versorgungsstruktur. Seit 2020 wurden insgesamt 492 Pflegeplätze mit über 29 Mio. Euro gefördert.
Bayern unterstützt den Aufbau von ambulant betreuten Wohngemeinschaften mit einer Anschubfinanzierung von bis zu 40.000 Euro und einer Investitionskostenförderung von 60.000 Euro pro Platz. Gerlach: „Diese Wohnform ist eine gute Alternative für Menschen, die nicht mehr selbstständig leben können, aber nicht in eine stationäre Einrichtung umziehen möchten. Besonders auch für Menschen mit Demenz ist die ambulant betreute Wohngemeinschaft geeignet, da sie ein vertrautes Umfeld schafft und soziale Kontakte fördert.“
Unterstützt werde diese Wohnform durch moderne Technik, die die Unabhängigkeit pflegebedürftiger Menschen auch in innovativen Wohnformen erhöht bzw. aufrecht erhält. Hierfür wurde eigens die „HighCare Agenda für die Pflege“ ins Leben gerufen – diese fördert eine bedarfsgerechte Digitalisierung durch Künstliche Intelligenz, Robotik und flächendeckendes WLAN.
Im Jahr 2023 waren in Bayern etwa 630.000 Menschen pflegebedürftig. Eine Wohngemeinschaft – mit flexibler ambulanter Pflege und Betreuung nach individuellem Bedarf des Pflegebedürftigen – ist natürlich keine Pauschallösung für jedermann, jedoch in zahlreichen Einzelfällen genau das richtige, alternative Angebot vor einem ansonsten unvermeidlichen Umzug ins Pflegeheim.