
Zukunftsplan Burgenland 2030: Neues Hospiz in Oberpullendorf als zentraler Baustein für flächendeckende Versorgung
Mit dem ersten stationären Hospiz in Oberpullendorf und dem flächendeckenden Ausbau mobiler Hospizteams wird die Betreuung schwerkranker und sterbender Menschen im Burgenland grundlegend verbessert.
Ab Winter 2026/27 werden im ersten stationären Hospiz des Landes zehn Betten zur Verfügung stehen. Schon Ende des Jahres soll der Baustart erfolgen. Der Standort direkt neben der Pflegeeinrichtung und Klinik Oberpullendorf wird von den Sozialen Diensten Burgenland (BPB) betrieben. Bereits seit 2021 sind zwei Mobile Palliativteams mit Standorten in Eisenstadt und Güssing im Einsatz. „2024 wurden 653 Personen durch die beiden Teams betreut“, erklärt Soziallandesrat Leonhard Schneemann die bisherige Erfolgsgeschichte.
Die ehrenamtlichen Hospizteams, die eine spezielle Ausbildung absolvieren, bieten umfassende Unterstützung:
- Psychosoziale Betreuung durch Gespräche, Hilfe bei der Lebensbewältigung und Unterstützung bei wichtigen Entscheidungen wie Patientenverfügungen
- Spirituelle und seelsorgerische Begleitung für religiöse Bedürfnisse
- Alltagsunterstützung und Koordination von Pflegediensten zur Entlastung betreuender Angehöriger
- Umfassende Beratung zu Pflegeleistungen und Sterbeprozess
Neue Finanzierung und Qualitätsstandards
Die Finanzierung erfolgt künftig über das Hospiz-Palliativfondsgesetz in einer Drittelfinanzierung durch Land, Bund und Sozialversicherungsträger. Neue Verträge mit Trägern gewährleisten die Versorgung nach adaptierten Qualitätskriterien. „Eine hauptamtliche Koordination pro Versorgungsregion wird künftig bei den Trägern angestellt und kümmert sich um die Organisation der Ehrenamtlichen und jener, die Unterstützung benötigen“, erläutert Schneemann die verbesserte Struktur.
Regionale Aufteilung sorgt für optimale Betreuung
Zwei Versorgungsregionen werden künftig über die Landestochter SDB organisiert:
· Oberpullendorf – mit dem ersten stationären Hospiz als zentralem Baustein
· Güssing/Jennersdorf – als zusammengefasste Versorgungsregion
In den übrigen Regionen (Neusiedl, Eisenstadt-Umgebung, Mattersburg und Oberwart) werden Verträge mit bewährten Trägern abgeschlossen.
„Hospiz- und Palliativversorgung wird im ganzen Land flächendeckend ausgebaut“, fasst Schneemann die Bedeutung des Projekts zusammen. „Dieser nächste Meilenstein aus dem Zukunftsplan Burgenland 2030 zeigt, dass wir den Menschen in ihrer schwierigsten Lebensphase nicht allein lassen.“