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Deutschland: Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin wirbt beim Bund für Springerkonzepte

Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Judith Gerlach (Bild) fordert eine bundesweite Finanzierung für Springerkonzepte in Pflegeeinrichtungen. Ein Gutachten der Hochschule Kempten belegt die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und den Rückgang der Leiharbeit.

In dem groß angelegten Modellprojekt hat der Freistaat Bayern mit insgesamt rund 5,7 Millionen Euro 32 Springerkonzepte in 65 Langzeitpflegeeinrichtungen gefördert. Das Ergebnis zeigt jetzt ein Gutachten der Hochschule Kempten: Springerkonzepte sind geeignet, die Belastung der Pflegekräfte zu verringern. Auch die Inanspruchnahme von Leiharbeit kann damit verringert werden. Das Gutachten zeigt weiters auf, welche Mehrkosten und welcher Personalbedarf durch Springerkonzepte entstehen können und gibt Pflegeeinrichtungen praktikable Wege zur Organisation von Springerkonzepten an die Hand.

„Pflegepersonal erwartet zu Recht verlässlichere Dienstpläne und ein Ausfallkonzept, dass nicht allein auf dem Einspringen von Pflegekräften beruht, die sich nicht im Dienst befinden. Springerkonzepte setzen hier an und sind ein wichtiger Baustein für mehr Gesundheit und Zufriedenheit des Pflegepersonals. Sie sehen ein geregeltes Einspringen bei Personalausfällen vor und stehen somit für verlässliche Ruhezeiten und Dienstpläne. Springerkonzepte sind damit geeignet, die vielfach kritisierten Rahmenbedingungen in der Pflege zu verbessern“, so die Ministerin.

Entscheidend für eine flächendeckende Etablierung von Springerkonzepten sei jedoch die Finanzierung. Nach der aktuellen Rechtslage sind etwaige Mehrkosten durch Springerkonzepte Betriebskosten. Aufgrund des Teilleistungsprinzips der Pflegeversicherung fallen Kostensteigerungen im Ergebnis den Pflegebedürftigen und den Bezirken als Träger der Hilfe zur Pflege zur Last. Angesichts stark gestiegener Eigenanteile sollte allerdings eine weitere finanzielle Belastung der Pflegebedürftigen möglichst vermieden werden.

Die Ministerin erläuterte: „Ich setze mich deshalb beim Bund dafür ein, dass die Zusage im Koalitionsvertrag eingehalten wird und die Mehrkosten zur Schaffung von Springerpools sowie entsprechende Vergütung für das Personal ausgeglichen werden. Die Refinanzierung von Springerkonzepten muss möglichst ohne finanzielle Mehrbelastung der Pflegebedürftigen sichergestellt werden.“

Das Gutachten der Hochschule Kempten ist zu finden unter: https://www.stmgp.bayern.de/pflege/aktuelles-aus-der-pflege/#toc_Modellprojekt_Springerkonzepte_in_der_Langzeitpflege.