Vom 20. bis 22. März 2025 wird der Deutsch-Österreichische AIDS-Kongress (DÖAK 2025) nach 20 Jahren wieder in Wien stattfinden. Als größter HIV-Kongress im deutschsprachigen Raum kommen bis zu 1.000 Teilnehmende aus allen Bereichen rund um HIV, einschließlich Selbsthilfe, Aktivismus und Communitys, in der Wiener Hofburg zusammen, um die Situation von HIV/AIDS mit besonderem Fokus auf Österreich und Deutschland zu erörtern.
Dank der medizinischen Fortschritte wird eine HIV-Infektion heutzutage als chronische Erkrankung mit guter gesundheitsbezogener Lebensqualität und normalisierter Lebenserwartung gewertet. Dennoch stehen sowohl Menschen mit HIV als auch alle involvierten Berufsgruppen nach wie vor großen Herausforderungen gegenüber.
Um die derzeitige Situation zu diskutieren, laden die Mediziner*innen der Österreichischen AIDS Gesellschaft (ÖAG) gemeinsam mit der deutschen Fachgesellschaft DAIG zum 12. Deutsch-Österreichischen AIDS-Kongress. Unter dem Motto „HIV im ¾ Takt“ vereint der DÖAK 2025 unterschiedlichste Themenbereiche zu Lebensrealitäten mit HIV, zu Prävention, Test, Therapie und Heilung sowie z.B. zu anderen sexuell übertragbaren Infektionen.
Bemühungen weiterhin notwendig: Die Reise ist noch nicht beendet
Die aktuellen Statistiken des Europäischen Zentrums für Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) verdeutlichen, dass ein Nachlassen der Bemühungen weiterhin keine Option ist. Dr. Pamela Rendi-Wagner, Direktorin der ECDC, wird am 20. März 2025 im Rahmen der Kongresseröffnung das Thema HIV in den europäischen Kontext einordnen. „Obwohl Europa große Fortschritte im Kampf gegen HIV gemacht hat, bleibt noch viel zu tun. In ganz Europa gibt es immer noch Ungleichheiten und Menschen mit HIV werden immer noch stigmatisiert und diskriminiert. Um die UNAIDS-Ziele zu erreichen, sind ganzheitliche Ansätze, Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft und ein erleichterter Zugang zu Prävention, Tests und Therapie ausschlaggebend. Das Ende der AIDS-Epidemie erfordert koordinierte Maßnahmen in ganz Europa“, so Dr. Rendi-Wagner.
Kongresspräsident Dr. Alexander Zoufaly betont: „Wir freuen uns sehr, durch die einzigartige Expertise der ECDC die gesamteuropäische Situation, die den HIV-Bereich deutlich beeinflusst, in den DÖAK 2025 integrieren zu können.“ Und erläutert weiters aus medizinischer Sicht: „Moderne HIV-Therapien ermöglichen zumeist ein gesundes und weitgehend unbeschwertes langes Leben mit HIV. Große Meilensteine wurden erreicht. Doch die Reise ist noch nicht zu Ende. Die Zukunft heißt long-acting: Sowohl in der Therapie als auch in der Prävention stehen wir hier an entscheidenden Wendepunkten.“
Auch in anderen Bereichen sind weitere Anstrengungen nötig, wie Kongresspräsidentin Dr. Katharina Grabmeier-Pfistershammer berichtet: „53 % aller Menschen mit HIV weltweit sind Mädchen und Frauen. Dennoch fehlen umfassende Daten zu frauenspezifischen Fragestellungen wie Schwangerschaft und Stillen mit HIV oder auch altersbedingte Aspekte von Frauen mit HIV. Es ist uns daher wichtig, beim DÖAK 2025 den aktuellen Wissensstand zum Leben von Frauen mit HIV zusammenzutragen.“
Einladung zur aktiven Teilnahme – Abstract Submission gestartet
Seit dem 1. Oktober 2024 können Abstracts eingereicht werden, um Studien, Projekte und Arbeiten auf dem DÖAK 2025 einem breiten Fachpublikum vorzustellen. Kongresstickets sind bereits über die Website des DÖAK 2025 erhältlich.
Der Vorsitzende der Deutschen AIDS Gesellschaft (DAIG) Dr. Stefan Esser führt aus: „Auch die Deutsche AIDS Gesellschaft lädt herzlich zur aktiven Teilnahme ein. Die Einbindung herausragender Expert*innen, junger Wissenschaftler*innen und von Menschen aus der HIV-Community in die Gestaltung des DÖAK 2025 verspricht ein hochkarätiges, vielseitiges Programm mit bedeutenden Referent*innen.“
Damit unterstreicht er, dass die Einladung zur Abstract Einreichung sowie zur Kongressteilnahme sich nicht nur an Fachbereiche wie Virologie, Infektiologie, Medizin und Pflege in Österreich und Deutschland richtet, sondern auch an die vielen psychosozialen Tätigkeitsfelder, Präventionsteams und insbesondere an Menschen mit HIV.
„Eine Zukunft, die die beste physische und psychische Lebensqualität für Menschen mit HIV ermöglicht, in der alle Präventionsoptionen optimal eingesetzt werden können und die eine Vision für ein Ende der HIV-Epidemie zeichnet, braucht Expertisen und Engagement auf allen Ebenen.“ betont Mag. Birgit Leichsenring, Wissenschaftskoordinatorin des Kongresses. Das interdisziplinäre und öffentlich sichtbare Format der Konferenz mitten in der Wiener Innenstadt bietet daher nicht nur eine Bühne für fachspezifische Fortbildung.
Hierzu ergänzt Wiltrut Stefanek, Obfrau des Selbsthilfevereins PULSHIV (www.pulshiv.at): „Zum notwendigen Engagement gehört z.B. mehr Informationsarbeit in der Allgemeinbevölkerung, damit endlich die alten Bilder von AIDS verschwinden und durch die positiven Entwicklungen ersetzt werden. Die Botschaft, dass wir unter HIV-Therapie nicht ansteckend sind, muss viel mehr verbreitet werden. Der DÖAK bietet uns die Möglichkeit, wieder mehr Menschen zu erreichen und so Ängste abzubauen“
Dass der DÖAK 2025 viele unterschiedliche Optionen anbietet, bekräftig auch Mag. Andrea Brunner als Geschäftsführung der der Aids Hilfe Wien (www.aids.at) und fasst zusammen: „Der DÖAK ist der perfekte Kongress, um sich über neue Entwicklungen im Bereich HIV zu informieren, sich über die verschiedenen (Berufs-) Gruppen hinweg auszutauschen und zu vernetzen. Besonders das so viel Wert auf Community-Einbindung gelegt wird ist vorbildhaft. Umso erfreulicher ist es, dass der DÖAK im Jahr 2025 bei uns in Wien stattfindet.“
———
Über den DÖAK 2025
Der 12. Deutsch – Österreichische AIDS-Kongress findet von Donnerstag, 20. März bis Samstag, 22. März 2025 in der Wiener Hofburg statt. Veranstalter*innen sind die medizinischen Fachgesellschaften im Bereich HIV: ÖAG (www.aidsgesellschaft.at) und DAIG (www.daignet.de). Inhaltlich zeichnet sich das Kongresspräsidium seitens der ÖAG verantwortlich. Umsetzung und Kongressorganisation erfolgt durch Event Service RS GmbH.