
Projekt Pflege:Zeit zeigt Lösungen gegen Fachkräftemangel: Mit Arbeitszeitgestaltung Resilienz in der stationären Altenpflege stärken
Mit dem Projekt Pflege:Zeit haben das Institut Arbeit und Technik (IAT), die MA&T Sell & Partner GmbH und die Sozial-Holding der Stadt Mönchengladbach gemeinsam neue Ansätze der Arbeitszeitgestaltung in der stationären Altenpflege erprobt. Im Rahmen von drei betrieblichen Experimentierräumen entstanden Konzepte für mobiles Arbeiten, selbstorganisierte Dienstplanung und flexible Vertretungslösungen. Ergebnis: mehr Souveränität für Beschäftigte, höhere Zufriedenheit und eine gestärkte organisationale Resilienz.
Pflegeberufe stehen unter Druck: Steigender Personalbedarf, hohe Belastungen und herausfordernde Rahmenbedingungen machen es notwendig, neue Lösungen zu finden. Genau hier setzte das zweijährige Projekt Pflege:Zeit an, das im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert und durch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) fachlich begleitet wurde.
„Das Projekt hat gezeigt, dass innovative Arbeitszeitgestaltung auch in der stationären Altenpflege möglich ist, wenn man Beschäftigte konsequent beteiligt und wenn Führungskräfte lernen, Verantwortung zu teilen“, erklärt Silke Völz (Bild), Wissenschaftlerin am Forschungsschwerpunkt Arbeit & Wandel des IAT.
Drei Experimentierräume, ein Ziel
Im Zentrum des Projekts standen drei Experimentierräume in den Pflegeheimen der Sozial-Holding Mönchengladbach:
• Mobiles Arbeiten: Aufgaben wie Dokumentation oder Pflegeplanung konnten testweise von zu Hause erledigt werden.
• Dienstplanung im Team: Mitarbeitende gestalteten eigenverantwortlich ihre Schichtpläne. Besonders im Nachtdienst bewährte sich dieses Modell.
• Flexible Vertretung: Neue Konzepte wurden erarbeitet, um kurzfristige Personalausfälle transparent und fair abzufangen.
Führungskräfte erhielten parallel Trainings, um Mitgestaltung der Beschäftigten zu ermöglichen und zu fördern. „Wir haben den Mut gefasst, mit Arbeitszeiten bewusst zu experimentieren, mit klaren Regeln, aber auch mit Offenheit für Neues“, sagt Dr. Paul Fuchs-Frohnhofen, Projektleiter bei MA&T.
Mehr Resilienz und Zufriedenheit
Die Evaluation der Dienstleistung Innovation Pflegeforschung GmbH (DIP) zeigte: Die neuen Ansätze steigerten die Zufriedenheit der Beschäftigten mit der Arbeitszeitgestaltung, erhöhten die Transparenz und stärkten die Resilienz der Einrichtung.
„Die Erfahrungen sind für uns wertvoll und zukunftsweisend“, betont Helmut Wallrafen, Geschäftsführer der Sozial-Holding Mönchengladbach. „Wir werden die Konzepte weiterführen und ausweiten, weil sie Pflegeberufe attraktiver machen und gleichzeitig die Versorgungsqualität sichern.“
Transfer in die Praxis
Die Ergebnisse wurden in der Broschüre „Zwischen Souveränität und Solidarität: Arbeitszeitgestaltung in der stationären Altenpflege“ veröffentlicht. Sie bietet Handlungsempfehlungen für andere Einrichtungen und zeigt praxisnah, wie Experimentierräume genutzt werden können, um u.a. Arbeitszeit beteiligungsorientiert zu gestalten.
„Das Projekt Pflege:Zeit verdeutlicht, dass Flexibilität und Verlässlichkeit kein Widerspruch sein müssen“, fasst Silke Völz zusammen. „Die Kombination aus Souveränität der Beschäftigten und Solidarität im Team macht die Pflege resilienter.“

Viele Angehörige stehen irgendwann vor der Frage: Reicht meine eigene Kraft noch aus, um die Pflege zu stemmen – oder brauche ich Unterstützung durch einen ambulanten Pflegedienst? Die Entscheidung ist nicht leicht, denn sie betrifft das tägliche Leben und setzt viel Vertrauen voraus. Ein ambulanter Pflegedienst kann entlasten, doch nicht jeder Dienst passt zu jeder Situation.
In Tirol wird die erhöhte Familienbeihilfe zur Gänze als Eigenleistung von den Bewohner:innen der Pflegeeinrichtungen (auch Seniorenheime) eingefordert. Die fachlichen Argumente wurden nicht gehört und auch nicht die klare OGH-Position in einer sehr ähnlich gelagerten Fallkonstellation in Kärnten, die nach dem höchstgerichtlichen Urteil aufgehoben wurde und nun hier das Taschengeld wieder zur Verfügung steht. Die Erwachsenenvertreter:innen fordern zu recht, dass zur Abdeckung der nicht zur Verfügung gestellten Bedarfe in den Tiroler Pflegeeinrichtungen die erhöhte Familienbeihilfe nicht als Eigenleistung eingefordert werden darf. Eine dringende gesetzliche Änderung ist erforderlich !




In dem groß angelegten Modellprojekt hat der Freistaat Bayern mit insgesamt rund 5,7 Millionen Euro 32 Springerkonzepte in 65 Langzeitpflegeeinrichtungen gefördert. Das Ergebnis zeigt jetzt ein 

Als Grund für diesen Schritt werden Bürokratieabbau, der Abbau von Doppelregelungen und Zweifel an der Wirksamkeit genannt. Brandenburgs Gesundheitsministerin Britta Müller warnt allerdings: „Diese Untergrenzen helfen, dass Patientinnen und Patienten gut versorgt werden und Pflegekräfte nicht überlastet sind. Sie einfach aus der Krankenhausplanung zu streichen, ohne eine gute Alternative zu haben, wäre ein Fehler.“
Auch der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) warnt davor, die Krankenhausreform ohne Qualitätsvorgaben für die Pflege umzusetzen. Da der Gesetzentwurf vorsieht , die Pflegepersonaluntergrenzen (PpUG) nicht länger als Struktur- und Prozessvoraussetzung in den Leistungsgruppen zu verankern, entfällt der bislang einzige pflegerische Bezugspunkt in diesem Teil des Gesetzes. Der DBfK stellt klar: PpUG sind kein geeignetes Instrument zur Sicherung von Pflegequalität. Sie markieren lediglich eine rote Linie, die nicht unterschritten werden darf – mehr nicht. Dennoch dürfen sie nicht aus den Leistungsgruppen herausgelöst werden, solange es keinen besseren verbindlichen Maßstab gibt.
„Die PpUGV ist die einzige geltende Leitplanke, die pflegerische Mindeststandards im Krankenhaus in den aktuellen Reformbestrebungen verbindlich absichert. Wenn sie fällt, bleibt keine einzige pflegespezifische Anforderung im Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) mehr übrig. Das ist ein Rückfall in längst überwunden geglaubte Zeiten“, warnt auch Christine Vogler (Bild), Präsidentin des Deutschen Pflegerats (DPR).
Das F.A.Z.-Institut hat das Universitätsklinikum Bonn (UKB) das vierte Jahr in Folge in den Kategorien „Deutschlands begehrteste Arbeitgeber“ sowie „Ausbildungs-Champions“ ausgezeichnet. Damit bestätigt das UKB seine starke Position als attraktiver Arbeitgeber und wichtiger Ausbildungsbetrieb im Gesundheitswesen.