Besuch in Dänemark: Burgenlands Landespolitik erhielt Einblicke in dezentrales Gesundheits- und Pflegesystem
Dänemark gilt als Vorzeigeland bei Pflege und Gesundheit. Das dänische System garantiert qualitativ hochwertige, flächendeckende Gesundheitsleistungen für alle Menschen. Dieses Ziel verfolgt auch Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.
Die Delegation aus dem Burgenland machte sich auch in dänischen Gemeinden ein Bild vom Gesundheits- und Pflegesystem, wie in Aabenraa mit Bürgermeister Jan Riber Jakobsen.
Fotos: Landesmedienservice Burgenland
Gemeinsam mit Soziallandesrat Leonhard Schneemann nutzte der Landeshauptmann eine dreitägige Studienreise nach Dänemark, um einen genauen Blick auf das dortige System und die Rahmenbedingungen zu werfen. „Wir müssen das österreichische Gesundheits- und Pflegesystem neu denken und verkrustete Strukturen aufbrechen“, forderte Doskozil und betonte: „Im Burgenland nutzen wir seit Jahren alle Spielräume zur Absicherung einer wohnortnahen, finanziell leistbaren und hochwertigen Versorgung“. Das dezentrale System in Dänemark zeige für den burgenländischen Reformweg noch weitere Optionen auf. Doskozil : „Wir wollen von den Besten lernen, damit unsere Bevölkerung davon profitiert. Die bestmögliche Versorgung muss auch in Österreich ohne finanzielle Hürden gewährleistet sein.“
Im intensiven Austausch (v.l.): Landesrat Dr. Leonhard Schneemann, Annie Petersen, Vorsitzende des Sozial- und Gesundheitsausschusses der dänischen Gemeinde Rodovre, Österreichs Botschafterin in Dänemark Alice Irvin und Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.
Drei Tage lang standendie Besuche von Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen sowie Betrieben auf dem Programm, um sich ein genaues Bild vom Modell der dezentralen Gesundheits- und Pflege-Versorgung in Dänemark zu machen. Während man im Burgenland im Pflegebereich bereits einen eigenen, innovativen Weg beschreitet, gilt es über den Tellerrand zu schauen und sich auf Neues einzulassen.
„Wir sind im Burgenland im Pflege – und Betreuungsbereich auf einem wirklich guten Weg. In etlichen Bereichen können wir mit dem dänischen System mithalten, teilweise sind wir ihnen sogar voraus, nehmen eine Vorreiterrolle ein und bieten bessere Qualität an. Trotzdem haben wir viele neue Perspektiven gewonnen und mitgenommen“, zieht Soziallandesrat Leonhard Schneemann nach den Dänemark-Reise Bilanz. Besonders beeindruckt zeigte sich Schneemann, dass in Dänemark das Altern in Würde im Fokus steht. „Den Menschen zu ermöglichen, in Würde zu altern, ist nicht nur eine der größten politischen Herausforderungen, sondern eine Verpflichtung, die wir der älteren Generation gegenüber haben.“
Kein Platz für Zwei-Klassen-Medizin“
Im Gesundheitsbereich hat Landeshauptmann Hans Peter Doskozil ganz genau hingeschaut. Bereits seit Jahren nutzt er im Burgenland alle Möglichkeiten zur Absicherung einer wohnortnahen, leistbaren und hochwertigen medizinischen Versorgung. Die Studienreise nach Dänemark und der Einblick in das dänische System haben den burgenländischen Landeshauptmann bei seiner Forderung nach dem „Aus“ für die Zwei-Klassen-Medizin weiter bestärkt. „Über den Zugang zu medizinischen Leistungen darf nicht die Kreditkarte, sondern ausschließlich die E-Card entscheiden“. Während in Österreich die Kluft zwischen Kassen- und Privatpatient*innen immer größter wersw, lasse das dänische Modell Sonderklasse-Medizin nicht zu – bei gleichzeitig hoher Patientenzufriedenheit. „Ich bekenne mich zu einer Beseitigung der Zwei-Klassen-Medizin. Dänemark zeigt, wie es geht“, bringt es Doskozil auf den Punkt.
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> Zur Nachlese: Ein umfassender Dänemark-Bericht der EU-Kommission