Betreuung zu Hause: Alltagsunterstützende Assistenzsysteme immer wichtiger

Laut dem Statistischen Bundesamt sind in Deutschland rund 2,63 Millionen Menschen pflegebedürftig und davon werden mehr als zwei Drittel (1,86 Millionen) zu Hause versorgt. Aus der Hochrechnung lässt sich schließen, dass durch die demografische Entwicklung die Zahl bis 2030 auf rund 3,4 Millionen Menschen ansteigen wird. Häusliche Pflege stellt die Angehörigen vor eine große Herausforderung, denn die meisten Haushalte sind nicht barrierefrei ausgestattet. Im Jahr 2011 zeigte die repräsentative Studie „Wohnen im Alter“, dass in Deutschland zu diesem Zeitpunkt lediglich rund 570000 Wohneinheiten weitestgehend barrierefrei waren.

Fachkongress AAL mit begeleitender Ausstellung
Die intelligenten Technologien der alltagsunterstützenden Assistenzlösungen (AAL) setzen hier an und können den Alltag älterer Menschen, aber auch von Menschen mit Behinderung erleichtern und das Leben ein Stück weit unabhängiger machen. Das Thema AAL hat eine immense Innovationskraft und so findet der Fachkongress auch im diesjährigen, „REHAB-freien“ Jahr, am 6. Oktober 2016, unter der Schirmherrschaft des Ministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg, im Konferenz Center der Messe Karlsruhe statt. Der Fachkongress wird von einer Ausstellung begleitet, auf der verschiedene Produkte und Dienstleistungen vorgestellt werden, die den Arbeitsalltag von Pflegekräften unterstützen und erleichtern. Unter den Herstellern ist unter anderem die Firma easierLife, die ein unabhängiges Leben im Eigenheim durch Haussensorik ermöglicht. Zusätzlich werden Dienstleister vor Ort sein wie beispielsweise der Pflegestützpunkt Karlsruhe, der alle relevanten Hilfs- und Unterstützungsangebote koordiniert und als Anlaufstelle zur Beratung rund um das Thema Pflege und AAL dient.

Kongressprogramm
Die Vorträge des Fachkongresses beleuchten das Thema AAL von den unterschiedlichsten Seiten, ob Beratung, Pflege, Technik oder aus der handwerklichen Perspektive. So wird es Beiträge zu den Herausforderungen und Chancen beim Wohnungsbau mit assistiven Techniken geben, praxisnahe Beispiele zum Erleben von AAL in einer Musterwohnung sowie Erfahrungen mit dem Einsatz von AAL-Lösungen im Alltag aus der Perspektive der Altenhilfe.
Darüber hinaus wird unter dem Titel „gelungene AAL-Beratung unter freier Trägerschaft“ ein neues Modell aus Karlsruhe vorgestellt: Durch den Zusammenschluss der Evangelischen Stadtmission Karlsruhe, dem Geriatrischen Zentrum Karlsruhe und dem FZI Forschungszentrum Informatik, wurde ein einmaliges und spezialisiertes Beratungsangebot mit dem Schwerpunkt „Wohnen und Technik“ ins Leben gerufen. Im Vergleich dazu wird aus dem Hochsauerland eine „gelungene AAL-Beratung unter kommunaler Trägerschaft“ präsentiert. Diese ermöglicht eine intensive Beratung, durch die Unterstützung und Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Einen Einblick in die „Rolle des Handwerks bei der Integration von AAL-Lösungen“ wird Nikolaus Teves geben. Der ehemals jahrelange Geschäftsführer der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald engagiert sich sehr stark im Bereich der barrierefreien Wohnraumanpassung.

Sonderschau „AAL“ im Rahmen der REHAB
Auch im Rahmen der kommenden REHAB, die vom 11. bis 13. Mai 2017 in der Messe Karlsruhe stattfindet, wird es wieder eine Sonderschau zum Thema Alltagsunterstützende Assistenzlösungen (AAL) geben. Dort präsentieren Unternehmen und Dienstleister Fach- und Privatbesuchern ihre Produkte. Alle zwei Jahre kommen Fachleute aus dem gesamten Bundesgebiet und dem angrenzenden Ausland nach Karlsruhe, um sich über aktuelle Trends der Rehatechnik, Innovationen der Hilfsmittelindustrie und neue Therapiemöglichkeiten zu informieren sowie Weiterbildungsmöglichkeiten zu nutzen.

Weitere Informationen finden Sie unter www.aal-karlsruhe.com

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