Ihre Lebenserwartung steigt: Menschen mit geistiger Behinderung werden heute nach wissenschaftlichen Erkenntnissen rund 70 Jahre. Sie sind die erste Generation, die nach dem Zweiten Weltkrieg älter und alt wird. Doch damit steigt auch bei ihnen das Risiko, an einer Demenz zu erkranken. Diese Entwicklung stellt Mitarbeitende in Einrichtungen der Behindertenhilfe, Angehörige und Pflegende sowohl in ambulanten Pflegediensten als auch in stationären Altenhilfeeinrichtungen vor große Herausforderungen.
Wie wird beispielsweise eine beginnende Demenz erkannt? Welche Veränderungen bringt das für die Lebensgestaltung mit sich? Und wie können Fachkräfte aus der Behindertenhilfe mit einer zunehmend älter werdenden Klientel gut umgehen? Welches Wissen – auch pflegerischer Natur – benötigen sie? Eine bessere Versorgung, Begleitung und Betreuung von Menschen mit geistiger Behinderung und Demenz könne künftig nur durch ein enges Zusammenwirken der Fachrichtungen erreicht werden, heißt es in der neuen Handreichung „Menschen mit Demenz und geistiger Behinderung begleiten“.
Herausgegeben hat die 73-seitige Broschüre das Netzwerk NRW Demenz und geistige Behinderung. Akteure im Netzwerk sind neben den Demenz-Service-Zentren in Nordrhein-Westfalen, die Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe sowie der Lehrstuhl für Rehabilitationswissenschaftliche Gerontologie an der Universität zu Köln. Koordiniert wird das Netzwerk vom Demenz-Servicezentrum Region Münsterland und von der Informations- und Koordinierungsstelle der Landesinitiative Demenz-Service NRW im Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA).