mTGT – Eine erfolgreiche Behandlungsalternative

Das „Österreichische Institut für Tiergestützte Therapie & Forschung“ (AIAATR) im südlichen Waldviertel (Niederösterreich) hat die sog. mTGT = „medizinorientierte tiergestützte Therapie“ entwickelt und ist ein Kompetenzzentrum für mTGT und TACO (tierassistiertes Coaching) unter medizinischer Leitung. Die mTGT ist eine naturgebundene, lösungsorientierte, multimodale, interaktive und verhaltensmodulierende Soziotherapie.

 

Naturgebunden

Es handelt sich um eine Outdoor-Therapie, die ganzjährig bis zu minus 10 Grad umgesetzt wird. Tiere dienen dabei zunächst als Untersuchungstool wie das Stethoskop dem Internisten, da sie die Befindlichkeit in Echtzeit spiegeln. Als psychosoziale Sparringpartner stellen sie ein natürliches Verhaltenskorrektiv dar. Der Einsatz von Spezies bzw. Einzeltieren erfolgt in individuell problembezogenen Übungen.

Lösungsorientiert

Am Beginn steht ein Analysegespräch mit ausführlicher Problemerfassung, auf dessen Basis die Therapieziele definiert werden. Seitens des Therapeuten ist ein hoch empathischer Einstieg in die Situation des Patienten erforderlich, dessen Ziel die Abkehr vom „Problem“ hin zu einer verbesserten Funktionalität ist. Dies wird durch die Bewältigung problembezogener Übungssituationen erreicht, deren erfolgreiche Überwindung die unmittelbare Übertragung in den Alltag ermöglicht.

Multimodal

Das Behandlungskonzept basiert auf den drei Grundsäulen Gespräch (Grundlage der tagesaktuellen Therapiemaßnahmen), Arbeit im tiergestützten Setting sowie Coachingelementen. Letztere sind insbesondere zur Verbesserung der Alltagstauglichkeit unverzichtbar. Ergänzend kommen gelegentlich Elemente etwa aus der Natur- und Tierpädagogik zum Einsatz. Psychoedukative Komponenten sind nahezu die Regel.

Interaktiv

Die Betroffenen erhalten vom Therapietier laufend direktes Feedback in Echtzeit. Das ermöglicht etwa die rasche Überarbeitung eigenen Verhaltens und damit einen hoch dynamischen Lernprozess. Dabei steht der Therapeut kaum selbst auf der „Bühne“, sondern ist Regisseur, Dirigent und gelegentlich auch Souffleur. Der Gesundungsprozess hat in weiten Teilen nahezu Spielcharakter und vermittelt so selbst eine hohe Leichtigkeit.

Verhaltensmodulierend

Die überwiegende Mehrheit der Patienten bezeichnete in einer offenen Befragung betonte Problemfokussiertheit als hinderlich bei der Bewältigung ihrer Probleme und nannte die verbesserte Alltagstauglichkeit als wichtigstes Ziel. Die Grundlage dessen sind entsprechende Verhaltensänderungen, die beim Lernprozess im tiergestützten Setting erfolgreich erprobt werden.

 

Wer kann von den Tieren profitieren?

Therapiert wurden während der letzte 4 Jahre zu 72,5% Frauen und 27,5% Männer. Zum Einen sind Frauen von psychischen Überlastungsstörungen insgesamt häufiger betroffenen, zum Anderen nehmen Männer wesentlich seltener und später professionelle Hilfe in Anspruch. Seitens der Altersstruktur befand sich das Gros der Patienten innerhalb der Lebensdekaden 2 bis 4, wobei in keiner Altersgruppe Männer häufiger als Frauen betroffen waren. In der Auswertung der Störungsbilder wurden auch Co-Morbiditäten einbezogen. Betrachtet man die weiblichen Patienten, waren Angststörungen (32,5%) führend, dicht gefolgt von traumatischen Ursachen (30%), die zu 100% durch sexuellen Missbrauch verursacht waren. Das kann nicht drastisch genug betont werden. Wenig überraschend lagen Depressionen an dritter Stelle. Auch alle Fälle bipolarer und von Borderline-Störungen betrafen in diesem Kollektiv Frauen.

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Bei den Männern führten ebenfalls Angststörungen mit doppelter Häufigkeit vor den Depressionen. Alle schizoaffektiven Störungen betrafen im Kollektiv Männer. In der Gesamtheit der Patienten tritt die führende Rolle von Angststörungen noch dramatischer hervor, aber selbst hier waren Depressionen nicht häufiger als traumatische Ereignisse. Die überwiegende Mehrheit der Patienten kamen aus NÖ, Wien und OÖ, wobei nur Vorarlberg und das Burgendland nicht vertreten waren.

 

Kosten-Nutzen-Relation

Darf Therapie teuer sein? Nein, denn sonst wäre die Chance auf Heilung eine zutiefst materialistische Frage und ein Verstoß gegen meine persönliche Ethik. Die Kostenstruktur besteht aus zwei Komponenten, dem Analysegespräch (150.-€) sowie dem Therapieteil. Dieser kann entweder aus einem 12-wöchigen Therapiezyklus (1ThE/Wo) oder einer Intensivtherapiewoche mit 10 Einheiten binnen 5 Tagen bestehen. Bei letzterer wohnen die Patienten in der Regel vor Ort in einem eigenen Therapieappartement. Als intermittierende Variante dient das „Seelenpflegewochenende“ mit 4 Einheiten an 2 aufeinanderfolgenden Tagen. Eine Therapieeinheit umfasst 90 Minuten und dotiert mit 100.-€. Vorauszahlung ist zur Senkung des Verwaltungsaufwandes jeweils erforderlich. Daraus ergibt sich ein Stundenhonorar von 66,70€ – im Vergleich dazu kostet eine Automechanikerstunde in Wien (Quelle: AK-Wien, 2015)  bis zu 244,34 € (exkl 20% USt.).

 

Was Patientinnen und Patienten schätzen

Die hohe Lösungsorientierung ermöglicht einen raschen Wirkungseintritt – dies gilt insbesondere für die Bereiche Angst, Depression, Trauma sowie schizoaffektive Störungen. Bei letzteren wurde eine hohe Effizienz gegen belastende halluzinatorische Symptome beobachtet, zu der es keine Erklärungshypothese gibt. Identes gilt für posttraumatische Halluzinatonen im Sinne von Flashbacks. Beobachtet wurde eine progressive Relation von der Dauer des Leidens zur zu erwartenden Behandlungsdauer. Allerdings lag der Maximalwert bei heilbaren Störungsbildern bei insgesamt nur 50 Therapieeinheiten (500facher Missbrauch). Die Patienten erleben das hohe Maß an Empathie und Einfühlungsvermögen besonders positiv. Dies gilt auch für die Ausrichtung auf Alltagstauglichkeit, die durch die Coachingkompetenz verstärkt wird.

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Zusammenfassung

In Summe kann nach rund 4 Jahren Therapiebetrieb sowohl die Wirksamkeit des Behandlungskonzeptes – dazu gibt es natürlich wissenschaftliche Publikationen sowie ein Buch („mTGT – Rasche Hilfe bei Angst, Depression, Burnout & Co“, Verlagshaus der Ärzte, 2013) – bestätigt werden. Der Erfahrungsschwerpunkt liegt derzeit bei Störungsbildern mit Angst, traumatischen Hintergründen und Depression, wobei die Ergebnisse bei schizoaffektiven Erkrankungen  ermutigend sind, insbesondere bei Frühformen. Weniger befriedigend waren bisher nur die Resultate bei zwanghaften Verhaltensstörungen. Das Therapieangebot nützten mehrheitlich Menschen bis zur 4 Lebensdekade aus dem Raum Wien-NÖ-OÖ. Das Institut wurde ohne einen Cent öffentlicher Gelder gegründet und betrieben. Die Therapiekosten sind vorsätzlich auf höchste soziale Erreichbarkeit ausgerichtet und liegen bei hoher Effizienz signifikant unter jenen anderer häufig in Anspruch genommener Berufsgruppen wie etwa Automechanikern.

 

Kontakt:
Dr. med. Wolfgang A. Schuhmayer, Institutsleitung

Österr. Inst. f tiergestützte Therapie & Forschung / Austrian Institute for Animal Assisted Therapy & Research/AIAATR

www.aiaatr.com, M: , T: +43 – 664-7510 3698

3542 Gföhl, Grossmotten 42, 20 Autominuten nördlich v. Krems direkt an der B37

Elektronische Unterlagen, Präsentationen & Porträtfotos: www.intmedcom.com/aiaatr5

 

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INFO-NACHMITTAG

Samstag, 24. September 2016 – 15:00-18:00h

Weiter Details: www.aiaatr.com/einblicke

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