Umfassender Bericht: Zuhause pflegen und im Beruf bleiben

Ohne familiäre Unterstützung könnten viele Pflegebedürftige ihren Wunsch – auch im höheren Alter und bei Hilfebedarf weiterhin im gewohnten Umfeld zu leben – kaum realisieren. Für viele Pflegende bedeutet dies, Beruf und die pflegerische Versorgung von Familienangehörigen miteinander zu vereinbaren. Oftmals kommen eigene Kinder, die ebenfalls Zeit und Aufmerksamkeit bedürfen, hinzu. Die Generation der 40- bis 60-Jährigen sieht sich in diesen Fällen einer Dreifachbelastung gegenüber.

 

Die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Angehörigenpflege gewinnt in unserer alternden Gesellschaft enorm an Bedeutung. Nicht nur für die erforderliche Flexibilität der Erwerbstätigen selbst, sondern auch für die Unternehmen. Sie sind vor dem Hintergrund eines zunehmenden Fachkräftemangels bestrebt, motivierte und gut ausgebildete Fachkräfte im Unternehmen zu halten, ihnen nicht nur die Vereinbarkeit von Beruf und Kindererziehung, sondern auch die Versorgung pflegebedürftiger Eltern mit den beruflichen Interessen zu ermöglichen.

 

Doch vor welchen Herausforderungen stehen die Berufstätigen, welche Wünsche und Bedürfnisse haben sie und wie kann der Arbeitgeber in dieser Situation unterstützen? Diesen Fragen ist die compass private pflegeberatung GmbH gemeinsam mit der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e.V. in einer Studie nachgegangen. Die Bereitschaft der teilnehmenden Unternehmen war hoch, ihren Mitarbeiter*innen die Vereinbarkeit von Beruf und Pflegeaufgaben mit möglichst individuellen Lösungen zu ermöglichen. Aus Einzelfällen entstand häufig ein Angebot für die gesamte Belegschaft. Die gesetzlichen Regelungen der (Familien)pflegezeit bieten dabei einen guten Rahmen.

vermittler

Darüber hinaus bieten die Unternehmen ihren Beschäftigten eine Beratung und Begleitung durch den betriebseigenen Sozialdienst oder externe Experten an. Auch wenn die Arbeitgeber das Beratungsangebot unterschiedlich ausgestalten, empfinden sie dies als zentrales Unterstützungsinstrument. Hinzu kommen dann in der konkreten Pflegesituation die Flexibilisierung von Arbeitszeit und auch Arbeitsort – entsprechend den individuellen Bedürfnissen und den betrieblichen Erfordernissen.

 

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