Wie können sich Krankenhäuser vor Hacker-Angriffen schützen? Dieses und viele weitere spannende themen erwarten Sie in wenigen Tagen beim Kongress Pflege am 20. – 21. Januar in Berlin.
Immer mehr Krankenhäuser werden Opfer von Cyber-Attacken. „Kliniken reden viel über die Händedesinfektion, doch die Gefahr durch infizierte Software nehmen sie oft nicht ernst genug“, warnt Andrea Albrecht, Leiterin des Pflegedienstes am Lukaskrankenhaus in Neuss. Das Krankenhaus ist als erstes der betroffenen Einrichtungen nach einem Angriff im Februar 2016 an die Öffentlichkeit gegangen, um eine Sicherheitsdebatte anzustoßen.
„Das war eine sehr bewusste Entscheidung“, so Albrecht. Wie sicher ist die Krankenhaus-IT und wie kann man sich vor Hacker-Angriffen schützen? Und: Was passiert, wenn’s passiert ist? Darum geht es am Samstag, den 21. Januar auf dem Springer Kongress Pflege 2017, zu dem rund 1.500 Teilnehmende erwartet werden.
Aschermittwoch 2016 war im Lukaskrankenhaus Neuss nicht nur der Karneval vorbei: Nach einer Cyber-Attacke musste das Krankenhaus seine gesamten IT-Systeme für ein paar Tage herunterfahren. „Wir haben komplett auf Handbetrieb umgestellt und in vollem Umfang weitergemacht“, berichtet Pflegemanagerin Albrecht. „Die Patienten haben davon kaum etwas gemerkt, außer dass manches vielleicht ein bisschen langsamer ablief und die Speisenauswahl geringer war.“ Bis heute arbeiten externe IT-Experten im Haus, um das Sicherheitskonzept zu überarbeiten. Es geht dabei zum Beispiel um die Passwortverwaltung oder um die Frage: Wer darf was an welchem Computer? Nicht jede Mail mit Anhang kann zukünftig von jedem Mitarbeiter an seinem Gerät geöffnet werden. Umfassende Schulungen sollen die Mitarbeiter für Sicherheitslücken sensibilisieren. „Die Awareness der Mitarbeiter ist neben IT-Maßnahmen das einzige, was nachhaltig schützt“, betont Pflegedirektorin Albrecht.
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