Die Pflegewissenschaftlerin Anne Gebert (Bildmitte) vom Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung (DIP) in Köln wurde mit Projektpartnern mit dem renommierten Fraunhofer-Preis „Technik für den Menschen“ ausgezeichnet. Deren Projekt verbindet erstmals aufsuchenede Beratung mit intelligenter Sensortechnik um älteren Menschen im eigenen Zuhause mehr Sicherheit zu geben, und deren Teilhabe und Lebensqualität zu erhalten und zu fördern.
Den Preis für herausragende wissenschaftliche Leistungen erhielten die Forscher auf der Jahrestagung der Fraunhofer-Gesellschaft in Dresden für das in Trier umgesetzte Projekt SUSI TD (Sicherheit und Unterstützung für Senioren durch Integration von Technik und Dienstleistung). Das Projekt wurde vom Sozialministerium in Rheinland-Pfalz über mehrere Jahre finanziell gefördert.
Gebert hat im DIP-Team unter Leitung von Prof. Dr. Frank Weidner gemeinsam mit Wissenschaftlern beider Fraunhofer-Institute IESE und ITWM in Kaiserslautern, dem Unternehmen CIBEK GmbH sowie Mitarbeitern von Pflegestützpunkten in der Region Trier eine innovative Maßnahme entwickelt und umgesetzt, die es älteren Menschen ermöglicht, länger selbstbestimmt in der eigenen Wohnung zu leben. Das DIP-Team war in diesem Kooperationsprojekt für die Entwicklung und Umsetzung des technikintegrierten pflegepräventiven Hausbesuchskonzepts zuständig.
Gebert sagte am Rande der Preisverleihung: „Die Herausforderung in SUSI TD bestand darin, in der Kombination von Sensortechnik und aufsuchender Beratung Senioren in ihrer eigenen Häuslichkeit mehr Sicherheit zu geben und zugleich Teilhabe und Lebensqualität zu erhalten und zu fördern.“ Umgesetzt wurde das Projekt von 2011 bis 2014 in insgesamt 24 Seniorenhaushalten in der Stadt Trier und dem Landkreis Trier-Saarburg. Mehrere Pflegestützpunkte in Trier und in Konz waren in der Begleitung der Senioren eingebunden.
Prof. Dr. Frank Weidner, Direktor des DIP, betonte: „Wir freuen uns sehr über die Verleihung des Fraunhofer-Preises an das Projekt SUSI TD und unsere langjährige Mitarbeiterin Anne Gebert. Dieses Förderprojekt des Landes Rheinland-Pfalz hat eine wichtige Grundlage gelegt, auf die nun aufgebaut werden kann.“ In den kommenden Jahren soll die Projektentwicklung fortgesetzt werden.
Die Auszeichnung mit dem Fraunhofer-Preis reiht sich ein in eine ganze Reihe von Preisen und Würdigungen des DIP in den vergangenen Jahren. So wurden an Pflegeforscher des Instituts bereits in den Jahren 2017 und 2013 jeweils der Deutsche Pflegepreis des Deutschen Pflegerates sowie im Jahr 2008 der Verdienstorden des Landes NRW verliehen.
Das gemeinnützige und unabhängige Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (DIP) hat seinen Sitz in Köln an der KatHO NRW und betreibt einen weiteren Standort an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) bei Koblenz. Seit der Gründung im Jahr 2000 hat das Institut mehr als einhundertzwanzig innovative Projekte im Bereich der Pflege-, Pflegebildungs- und Versorgungsforschung durchgeführt und zahlreiche Studien zur Situation der Pflege in Deutschland veröffentlicht. Es finanziert sich nahezu ausschließlich durch eingeworbene Forschungsgelder.