Immer öfter stehen auch in Österreich Betten in Kliniken und Heimen mangels ausreichenden Pflegepersonals leer. Auch die Klagen der Pflegenden über zunehmend unerträglichen Arbeitsdruck häufen sich. Hat der Pflegenotstand nun auch Österreich erreicht, fragte Abgeordnete Selma Yildirim jetzt öffentlich bei Gesundheits- und Sozialministerin Beate Hartinger-Klein an.
„Damit Menschen auch im Alter gute Lebensbedingungen haben, braucht es genügend gut ausgebildetes Personal in Krankenhäusern, Pflegeheimen und für die mobile Betreuung. In letzter Zeit mehren sich allerdings die Berichte über Engpässe. Die Volksanwaltschaft berichtet u.a. über grobe Personalmängel. Immer wieder bleiben trotz hohen Bedarfs dadurch Betten leer“, erläutert SPÖ-Nationalrätin Selma Yildirim.
Sie hat daher eine Parlamentarische Anfrage betreffend die Verhinderung eines Pflegenotstandes in Österreich, die Ausbildung von Pflegepersonal und die Analyse sowie Sicherung der Versorgung an die Gesundheits- und Sozialministerin gerichtet.
„Der positiven Entwicklung, dass die Menschen immer älter werden, muss langfristig und mit genügend Weitsicht Rechnung getragen werden. Daher möchte ich von der Ministerin wissen, was sie unternimmt, um einen Pflegenotstand wie in Deutschland zu verhindern, mit welchen Daten geplant wird, welche Initiativen bei der Ausbildung sowie der Zufriedenheit im Beruf gesetzt werden“, so Yildirim.
Die Verteilung zwischen Diplompflege, Pflegeassistenz und –fachassistenz sowie Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten sind ebenso Inhalte der Anfrage.
„Fachleute berichten von einem West-Ost-Gefälle beim Pflegepersonal. Auch dazu möchte ich konkrete Daten. Eine strukturelle Analyse, wie sie die SPÖ in Tirol in die Wege geleitet hatte, wird es im gesamten Bundesgebiet brauchen“, sagt Yildirim.