Derzeit versterben ca. 70% aller Menschen in Österreich in Institutionen, obwohl bei Befragungen der Großteil angibt, zu Hause sterben zu wollen. Die Bedingungen für ein Sterben zu Hause sind noch nicht überall gegeben. Von politischer Seite wird oft „ambulant vor stationär“ versprochen – doch die Realität hinkt nach.Jetzt wurde das bundesweit einzigartige Pilotprojekt „HPC Mobil“ – von HOSPIZ-Österreich gemeinsam mit vier Trägerorganisationen in Wien durchgeführt – nach drei Jahren erfolgreich abgeschlossen.
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Jede Organisation verfügt nun über Palliativbeauftragte und eine Palliativgruppe, die zentral für die Entwicklung, die Etablierung und die Nachhaltigkeit von HPC Mobil im Träger sind. Palliativbeauftragte sind eine personifizierte Knowhow Basis, die sich mit dem Thema HPC beschäftigt und der Organisation beim Lernen hilft. Durch HPC Mobil erhalten die Betreuenden das Basiswissen und die Grundhaltung zu Hospiz und Palliative Care, die sie brauchen. Durch HPC Mobil wird die Zusammenarbeit mit den AllgemeinmedizinerInnen, den EntlassungsmanagerInnen der Krankenhäuser und der spezialisierten Hospiz- und Palliativversorgung verbessert.
Waltraud Klasnic (re.), ehem. Landeshauptfrau der Steiermark und derzeitige Präsidentin des Dachverbandes Hospiz Österreich: „ Wir sind dankbar, dass der Fonds Gesundes Österreich das Projekt mitfinanziert hat und dass die Wiener Träger – Caritas, Samariterbund, CS Caritas Socialis und Volkshilfe – bereit waren, viel Engagement und Eigenleistung einzubringen.“
„Jeder Mensch soll am Ende seines Lebens jene Begleitung und Versorgung erhalten, die er oder sie dringend benötigt. Menschen wollen zumeist möglichst lange in der vertrauten Umgebung, in den eigenen vier Wänden leben, aber auch Zuhause sterben können. Mit Hospiz- und Palliative Care in der Hauskrankenpflege haben wir hier einen wichtigen Schritt gesetzt“, betont Caritas Generalsekretär Klaus Schwertner.
„Durch HPC Mobil werden die Strukturen der Organisation so verändert, dass Hospizkultur und Palliative Care langfristig gelebt werden kann“, erklärt Oliver Löhlein, Geschäftsführer des Arbeiter-Samariter-Bund Wien.
1.800 MitarbeiterInnen aller Berufsgruppen profitieren von den praxisnahen Workshops zu Hospiz und Palliative Care in der Hauskrankenpflege. Sie betreuen nun mit höherer Qualität Menschen, die bis zuletzt zu Hause leben wollen. „Um die Erfolge dieses Pilotprojektes weiterführen und ausbauen zu können, brauchen wir nun Rahmenbedingungen, die das ermöglichen: raschere Bewilligung in palliativen Situationen, flexible Stundenerhöhung und Finanzierung der Abstimmungsleistungen zwischen den Betreuenden und die Finanzierung des VSD Vorsorgedialogs®“, so Robert Oberndorfer, Geschäftsführer CS Caritas Socialis/CS Hospiz Rennweg.
Die vier Wiener Träger haben diese Pilotierung und den damit verbundenen besonderen Einsatz auf sich genommen, weil sie die Wünsche ihrer KlientInnen ernst nehmen. Sie wollen den Wunsch vieler ihrer KlientInnen, zu Hause sterben zu wollen, erfüllen können, und sie wollen die Selbstbestimmung ihrer KlientInnen stärken.
„Es war uns essentiell wichtig, dass wir unsere MitarbeiterInnen, die alleine vor Ort bei den KlientInnen sind, eine gute Basis mitgeben und dass sie Rahmenbedingungen in der Organisation vorfinden, wo sie sicher, kompetent und in einer Haltung der Achtsamkeit die schwerkranken und sterbenden KlientInnen und deren Angehörige begleiten und betreuen können“, so Otto Knapp, Geschäftsführer der Volkshilfe Wien.
Die vier Organisationen im Pilotprojekt haben in der gemeinsamen Arbeit die Kooperation vor die Konkurrenz gestellt. Dieser Weg hat sich in vielerlei Hinsicht gelohnt. Die Ergebnisse zeigen u.a., dass sich die MitarbeiterInnen in ihrer Arbeit mit schwerkranken und sterbenden Menschen sicherer fühlen. Sie können besser einschätzen, wann die spezialisierte Hospiz- und Palliativversorgung einzubeziehen ist, erkennen die Wichtigkeit der vorausschauenden Planung und die Notwendigkeit einer sehr guten Zusammenarbeit mit den AllgemeinmedizinerInnen und setzen es in der Praxis um.
Alle anderen Organisationen in Wien und in den Bundesländern sind herzlich eingeladen, Partner im Netzwerk HPC Mobil zu werden. Tun Sie es für Ihre MitarbeiterInnen und tun Sie es für Ihre KlientInnen und deren Angehörige!
Evaluiert wird das Projekt durch das NPO Kompetenzzentrum für Nonprofit Organisationen und Social Entrepreneurship Institut der Wirtschaftsuniversität Wien.
Videoclip des Pilotprojektes (Kurzform 1:56)
Für mehr Informationen zur Umsetzung von HPC Mobil wenden Sie sich an Hospiz Österreich – Mail: ">