Bayerns Pflegebeauftragter fordert: „Radikale Wende – sonst fährt der Karren vor die Wand!“

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Hermann Imhof, Patienten- und Pflegebeauftragter der Bayerischen Staatsregierung, hat sich auf einer öffentlichen Veranstaltung in Langenzenn kritisch zur aktuellen Situation in der stationären und ambulanten Pflege geäußert. „Es ist nicht mehr fünf vor, sondern längst nach zwölf“, so der CSU-Landtagsabgeordnete.

 

Wie das Internetportal berichtete, forderte Imhof in dratischen Worten „eine radikale Wende der gesamten Gesellschaft“ gegenüber der Pflege, „sonst fährt der Karren an die Wand“. Hoffnung habe er aber trotzdem, wenn man eine ähnliche Aufholjagd hinlege, wie sie in den vergangenen Jahren bei der Kinderbetreuung zu erleben gewesen sei. Optimistisch stimme ihn auch, dass sich trotz aller Belastungen junge Leute mit viel Idealismus für den Pflegeberuf interessieren.

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Anständige Löhne sind eine Frage der Ethik

Allerdings müsse sich in der Pflege seiner Ansicht nach manches ändern, so der Pflegebeauftragte. So müssten Pflegende endlich mehr Geld verdienen als bisher: „Anständige Löhne zu bezahlen, ist eine Frage der Ethik.“ Auch die Tendenz, mehr und mehr Fachkräfte aus dem Ausland abzuwerben, sieht Imhof kritisch: „Wir können nicht langfristig Pflegekräfte in ganz Europa abgrasen, weil auch dort die Gesellschaften älter werden. Wir brauchen auch nicht zu glauben, dann kommt jemand aus Asien, Afrika oder Südamerika und wird die Mama schon pflegen…“

 

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> Zur Nachlese: Interview mit dem „Bayern-Kurier“ hier

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