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Im Bild v.l.: Elmar Zorman, QM (KH Zams), Pflegedirektor David Heitzinger (BKH Reutte), stv. Pflegedirektorin Aloisia Angermair (Projektleitung, LKH Innsbruck) freuen sich über die Auszeichnung.
Foto: CGM/APA/Tesarek
Tirols Spitäler setzen immer wieder Maßstäbe, um noch näher bei den Bedürfnissen der PatientInnen und deren Angehörigen zu sein. Mit der Schulung pflegender Angehöriger unter dem Titel „Familiäre Pflege“ konnte die Pflegeberatung der Krankenhäuser Innsbruck, Reutte und Zams nun gemeinsam den österreichischen INTEGRI-Preis 2018 für Integrierte Versorgung in der Kategorie „Innovative Versorgungsinitiativen“ erringen.
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Durch die Pflegeberatung werden kostenlose Informationsveranstaltungen und Schulungen für pflegende Angehörige angeboten. Es geht sowohl um Demenzerkrankungen als auch um generelle Informationen und Hilfestellungen im Umgang mit pflegebedürftigen Personen. „Unser gemeinsames Ziel ist es, die Pflege zu Hause zu stärken und betroffenen Personen Möglichkeiten aufzuzeigen, sich in der neuen Lebenssituation besser zurecht zu finden. Dazu werden in der Pflegeberatung neben individuellen Beratungen über etwaige Unterstütztungsmöglichkeiten auch gezielte Schulungen für die Angehörigen angeboten“, berichtet Pflegedirektor David Heitzinger vom BKH Reutte (Bild u.).
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Praxisnahe Schulung und zusätzliche Termine
Das Schulungsangebot bietet den pflegenden Angehörigen eine gute Hilfestellung wie sie ihre pflegerischen Anforderungen bestmöglich meistern können. Zusätzlich erhalten die Angehörigen eine Schulungsunterlage, die auch die Umsetzung im Alltag erleichtern soll. Die Nachfrage übertraf bisher alle Erwartungen. Sowohl die Informationsabende als auch die Schulungen waren ausgebucht – zusätzliche Termine werden angeboten.
„Die Angehörigen zu schulen ist ein sehr großes Thema in der heutigen Zeit“, weiß Christian Schmitz von der Pflegeberatung am BKH Reutte. „Es gibt den Angehörigen mehr Wissen und Sicherheit in der Pflege eines nahen Angehörigen, und dem Patienten natürlich Vertrauen und Sicherheit, gut versorgt zu werden.“
Orientierung an Vorzeigeprojekten im In- und Ausland
Das Kooperationsprojekt „Familiäre Pflege“ wurde im Rahmen des Qualitätsförderungsprogramms des Tiroler Gesundheitsfonds gemeinsam vom LKH Innsbruck (Projektleitung) mit den Krankenhäusern Reutte und Zams entwickelt. „Wir haben uns im Vorfeld aufbauend auf einer
wissenschaftlichen Recherche der Pflegeschule Reutte auch vergleichbare Projekte im In- und Ausland genau angeschaut“, informiert David Heitzinger. Aufbauend auf den Erfahrungswerten der Best-Practice-Projekte in Deutschland und Österreich wurde in den beteiligten Krankenhäusern eine Befragung über die Anforderungen und Bedürfnisse der pflegenden Angehörigen durchgeführt. In enger Zusammenarbeit mit den PflegeexpertInnen aller drei Spitäler wurde schließlich ein spezielles Schulungskonzept entwickelt und erfolgreich umgesetzt.
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Über den INTEGRI-Preis
Der österreichische INTEGRI-Preis zeichnet alle zwei Jahre jene Organisationen und Personen aus, die den veränderten Anforderungen an ein funktionierendes Versorgungssystem mittels innovativer Modelle der Integrierten Versorgung begegnen und damit einen positiven Beitrag zur Verbesserung des Gesundheitswesens in Österreich leisten. Er wird in den Kategorien Gesundheitspolitische Modellfunktionen, Sozialpsychiatrische Initiativen und Innovative Versorgungsinitiativen vergeben. Der INTEGRI-Preis wurde vom Initiativforum „Integrierte Versorgung“ 2011 ins Leben gerufen und 2012 in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Gesundheit und der Karl Landsteiner Gesellschaft (= Verein zur Förderung Mediz. wissenschaftl. Forschung) das erste Mal vergeben.
Die Jury besteht aus: Dr. Gerald Bachinger (NÖ Patientenanwalt), Dr. Susanne Herbek (Chefärztin Fond Soziales Wien), Dir. Andrea Kopounek (PDIR Göttlicher Heiland), DGKP Mag. PhD Silvia Neuman (Lehrgangsleiterin FH OÖ), Dr. Claudia Wild (Ludwig Bolzmann Institut), Dr. Heinz Brock (Ärztlicher Direktor Kepler Universitätsklinikum Linz).