Jubiläum: 20. Palliative Care-Basislehrgang des Hospiz-NÖ

Foto: Landesverband Hospiz NÖ

„Weltmuttersprache Mitgefühl“ – Mitgefühl und Kompetenz vereinen die 572 AbsolventInnen, die in den 20 bisher durchgeführten interprofessionellen Basislehrgängen Palliative Care NÖ abgeschlossen haben.

Der 20. Lehrgangsabschluss wurde am 21. November 2018 groß gefeiert – alle ehemaligen TeilnehmerInnen und jene, die die Kurse begleitet und gestaltet haben, wurden zu diesem Jubiläumsabschluss eingeladen.

Im Rückblick durch die Vorsitzende des LV Hospiz NÖ; Dr. Brigitte Riss, Lehrende und Teilnehmende wurden Aspekte wie Interprofessionalität und Bildungsdesign des IBL als wesentliche, prägende Elemente betont. Die Auseinandersetzung, Reflexion und Vernetzung birgt enormes Entwicklungspotenzial für jede/n Einzelne/n, das dann hinausgetragen wird an Arbeitsstätten, aber auch in unserer Gesellschaft durch die TeilnehmerInnen Verankerung findet.

Als große Wertschätzung empfanden die 30 Absolventinnen, dass Frau Landesrätin Mag. Christiane Teschl-Hofmeister sie persönlich beglückwünscht und die Zertifikate überreicht hat.

Mit dem Gedicht „Ein Mensch“ von Susanne Hennenmann eröffnet der Psychotherapeut Dr. A. Mettnitzer seinen Festvortrag. „Dieser Mensch steht im Mittelpunkt aller helfenden Berufe. Ihre Kompetenz orientiert sich daran, anderen Menschen, die unsere Hilfe suchen, zuallererst als Mensch zu begegnen. Was wir als Menschen brauchen, ist eine Sprache, die über alle Befunde, Rezepte, Vorschriften und Dogmen hinaus wie eine Kur wirkt, nicht nur Ratschläge gibt und Rezepte verordnet, sondern vom Herzen kommt und zum Herzen geht!“

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Österreichs Pionierin der Hospizbewegung, Sr. Mag. Hildegard Teuschl  (1937 – 2009, Bild re.) – mit dem „LAZARUS Ehrenpreos für ihr Lebenswerk“ posthum geehrt – wusste, dass die Bildung und Ausbildung jener Menschen, die Hospiz und Palliative Care umsetzen, eines der zentralen Themen ist. Es war ihr ein besonderes Anliegen, hochqualifizierte Ausbildungsstätten zu entwickeln und zu fördern und so hat sie vor vielen Jahren Dr. Brigitte Riss und deren MitstreiterInnen motiviert, auch in NÖ Experten zu versammeln um miteinander zu lernen.

 

Seit 2002 bietet der Landesverband Hospiz NÖ den Interprofessionellen Basislehrgang Palliative Care an. Teilnehmende sind Personen aus den verschiedensten Fachbereichen und Institutionen.

30 Teilnehmerinnen – darunter 18 diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegekräfte (DGKP) und fünf Pflegeassistentinnen sowie eine Ärztin, eine Pflegewissenschafterin sowie fünf Hospizteam-Koordinatorinnen – haben heuer ihre Ausbildung abgeschlossen. Der Lehrgang findet seit dem ersten IBL in St. Pölten im Bildungshaus St. Hippolyt statt. Es braucht einen Ort der Ruhe und Kraft mit guten Rahmenbedingungen, um Hospizkultur und Herz und Hirn wachsen zu lassen, damit Verdichtung und Vernetzung passiert. So ist dieses Haus ein wenig Hospizheimat für Viele geworden.

Musikalisch umrahmt hat die Festveranstaltung das Quartett Gealach, die mit keltischer Musik diesem Nachmittag einen besonderen Schwung verliehen. Die Veranstaltung war wie ein Heimkommen – es haben sich alte Bekannte wiedergetroffen, es wurden Erinnerungen ausgetauscht und über gelungene Wege gesprochen – wie bei einem Familientreffen.

 

Zitiert aus dem Festvortrag:

Ein Mensch

Da findet man einen Menschen

der ein Mensch ist

ein Mensch bleibt

und die Menschen für Menschen hält

weil er ein Mensch ist

Unfassbar

so ein Mensch

Susanne Hennemann, in: Hans Kruppa (Hrsg): Wo liegt euer Lächeln begraben. Gedichte gegen den Frust, Fischer Taschebuch Verlag, Frankfurt am Main 1984, Seite 61

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