Positives Altern: Berührende Ehrung für Dieter Hallervorden (83)

Der Schauspieler, Kabarettist und TV-Entertainer Dieter Hallervorden nahm bei einem Festakt am 19. November in Berlin den „Otto Mühlschlegel Preis“ der Robert Bosch Stiftung in Empfang. Er erhielt die Auszeichnung für seine großen Verdienste im Umgang mit dem Alter und dem Altern – insbesondere in seinen Filmen „Sein letztes Rennen“ und „Honig im Kopf“. Das Preisgeld in Höhe von 30.000 Euro spendete der Geehrte an den Verein „Freunde alter Menschen e.V.“.

Ehrung Hallervorden 2018

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Journalist und Hallervorden-Biograf Tim Pröse würdigte den Preisträger in seiner Laudatio: „Je älter viele Menschen werden, desto eher verabschieden sie ihre Sehnsüchte, so heißt es. Desto schneller richten sie sich in ihren Kompromissen ein. Desto bereitwilliger geben manche sogar ihre Träume auf. Bei Ihnen, lieber Herr Hallervorden, ist es genau anders herum. Sie wurden immer jünger, immer verrückter, immer waghalsiger in Ihren Träumen, je älter Sie wurden. Allein deswegen freue ich mich, dass Sie heute den Otto Mühlschlegel Preis bekommen.“

Dieter Hallervorden hat mit 70 Jahren ein altes Theater in Berlin übernommen und wieder zum Erfolg geführt. Gleichzeitig gelang es ihm in seinen Filmen, die Lebensphase Alter mit all ihren Herausforderungen und Schattenseiten auf humorvolle und feinsinnige Weise einem Millionenpublikum zugänglich zu machen. „Viele Menschen freuen sich auf den Ruhestand“, so Dieter Hallervorden bei der Preisverleihung. „Ich dagegen bevorzuge den Unruhestand.“

Und noch einmal Tim Pröse: „Dieser Mann, den ich heute ehren darf, wurde alt, er ist 83 Jahre alt. Aber er wurde auch nie wirklich alt, weil er sich lebenslänglich neu erfunden hat Schon als junger Mann, hochverschuldet mit seinem eigenen Kabarett-Theater ‚Die Wühlmäuse‘ war er beinahe am Ende – und erfand in seiner Not einen gewissen ‚Didi‘. Mit ihm wurde er reich und berühmt. Aber er wollte sich nie festlegen lassen, wollte sich weiter verwandeln. Und dann geschah diese Verwandlung mit Mitte Siebzig, als er endlich wieder all sein Können zeigen dufte, seinen Ernst, in ‚Sein letztes Rennen‘. Diesem Film mit einem Senioren, der in ein Seniorenheim zieht und dort nicht in Lethargie und Gleichmut untergehen will. Der es stattdessen noch einmal wissen will.“

Hallervorden Dieter 83 Ehrung 2018

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