DE: Bessere Hilfsmittel zur individuellen Dekubitusprophylaxe

 

Um mehr als 50 Prozent ist die Diagnose „Dekubitus“ in Einrichtungen und im häuslichen Umfeld in den vergangenen zehn Jahren in Deutschland angestiegen. Dies hat zu viel vermeidbarem Leid, unnötigem Schmerz und verminderter Lebensqualität bei unzähligen Betroffenen geführt. Nun wurde endlich im Hilfsmittelverzeichnis die Produktgruppe „Hilfsmittel gegen Dekubitus“ durch den Spitzenverband der Krankenkassen aktualisiert.

 

Hieraus ergeben sich – eine zeit- und fachgerechte Risikoeinschätzung durch Pflegefachkräfte vorausgesetzt – bessere Chancen für eine bedarfsgerechtere Patientenversorgung. Von den Trägern, Wohlfahrtsverbänden sowie dem Bundesgesundheitsministerium in den Vorjahren immer häufiger bemängelte „Qualitätsdefizite und Fehlversorgungen“ sollen künftig deutlich verringert und – an den aktuellen Stand der Wissenschaft angepasst – eine individualisierte Dekubitusprophylaxe in den Fokus gerückt werden.

altenpflege-Beitrag Hilfsmiitel Dekubitus

Die nun vorliegenden Neuerungen und insbesondere die Aufnahme von Erkenntnissen aus dem aktualisierten Expertenstandard „Dekubitusprophylaxe in der Pflege“ bieten eine gute Grundlage für eine verbesserte Patientenversorgung. Allerdings – so die Botschaft eines Expertenbeitrags in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Altenpflege – könne die Pflege von diesen positiven Änderungen nur dann profitieren, wenn sie sich zunächst einer neuen fachlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Hilfsmittel gegen Dekubitus stellt und bisherige Sichtweisen und Verhaltensmuster kritisch reflektiere: „Seien Sie daher kritisch, wenn Ihnen Sanitätshäuser oder Hersteller Produkte mit Dekubitusgradeignung anpreisen. Diese allgemeine Eignung gibt es nicht. Ob ein Produkt für Ihren Bewohner geeignet ist, können Sie mit einem qualifizierten Leistungsanbieter fachlich im Dialog klären.“

Notwendig sei laut GKV-Spitzenverband künftig vor allem eine individualisierte Hilfsmittelversorgung, so Kolb. Dafür müsse zunächst eine differenzierte und genaue Risikoeinschätzung beim Patienten erfolgen. „Das individuelle Risikoprofil soll die Auswahl und die erforderlichen Eigenschaften der Hilfsmittel bestimmen – und nicht etwa der vorliegende Dekubitusgrad.

 

>> Lesen Sie  den gesamten Beitrag in Altenpflege

Tipp:

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