Jubiläumsfeier am 11. Juni „20 Jahre Lebenswelt“: Gemeinsam unterwegs Richtung Lebensfreude!

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        Gemeinsamer Applaus in Gebärdensprache für gelungene Inklusion: Teilnehmende der Lebenswelt mit (v.l.): Projekt-Initiator MedR Dr. Johannes Fellinger, Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer, Landesrätin Birgit Gerstorfer und Gesamtleiter Mag. Peter Ausweger (BB Linz)

 

Gestern wurde in Schenkenfelden (OÖ) das 20-jährige Jubiläum der „Lebenswelt Schenkenfelden“ – einer Einrichtung der Barmherzigen Brüder Linz – mit einem festlichen Umzug gefeiert. Über 700 Gäste, darunter politische Vertreter, die Gemeinde, MitarbeiterInnen und Teilnehmende der Lebenswelt feierten unter dem Motto: „Gemeinsam unterwegs“ ein Fest der Inklusion.

Es war ein Fest der Freude, der Emotion, der Dankbarkeit. Die Lebenswelt – gleichzeitig das „Lebenswerk“ von Medizinalrat Dr. Johannes Fellinger – feierte das runde Jubiläum gemeinsam mit politischen Vertretern, MitarbeiterInnen und der Ortsbevölkerung. Die Teilnehmenden der Lebenswelt zeigten auf ihre ganz persönliche Weise, wie Inklusion gelebt wird. Der Eröffnungs-Festzug, begleitet von der Blasmusikkapelle, war ein deutlicher Beweis, wie anerkannt die Einrichtung inmitten der Marktgemeinde ist. Über 700 Personen, darunter Vereine, die Musikkapelle und Goldhaubengruppe, Vertreter des Ordens, Bewohner, Mitarbeiter sowie TeilnehmerInnen der Lebenswelt begleiteten den Festzug unter dem Motto: Gemeinsam unterwegs!

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Und dieses Motto beschreibt sehr gut, worum es bei dem Jubiläum eigentlich ging: Nämlich darum, dass es durchaus möglich ist, einen gemeinsamen Weg zu finden, trotz Beeinträchtigung wie z.B. Gehörlosigkeit, gemeinsam zu kommunizieren, gemeinsam zu leben und gemeinsam zu feiern.

 „Es gibt nur eine Welt und die gehört uns gemeinsam“

(OÖ. Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer)

Für diesen Zusammenhalt zwischen der Einrichtung der Barmherzigen Brüder und dem Ort Schenkenfelden gab es auch Worte des Lobes von Landeshauptmann Thomas Stelzer: „Es gibt nur eine Menschenwürde, egal wie wir geboren werden, wie wir leben“, so der Landeshauptmann und weiter: „Kompliment an Schenkenfelden, das ist ein Vorzeigebeispiel, ein Modell für unser ganzes Land“.

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 „Die Lebenswelt ist ein Symbol, wie man Inklusion leben kann“

(OÖ. Sozial-Landesrätin Birgit Gestorfer)

Birgit Gestorfer sieht in der Lebenswelt der Barmherzigen Brüder „ein Symbol, wie man auf eindrucksvolle Weise gemeinsam lebt, gemeinsam arbeitet, aber auch gemeinsam feiert“. So betonte die Landesrätin für Soziales und Gemeinden, dass es der Anspruch an die Politik ist, allen Menschen mit Beeinträchtigung diese Lebensform zu ermöglichen.

„Wir haben gelernt, miteinander umzugehen“

(Karl Winkler, Bürgermeister von Schenkenfelden)

1999 wurde die Lebenswelt in Schenkenfelden eröffnet. Im Vorfeld gab es damals aber noch Unsicherheit in der Gemeinde, ob und wie der Umgang und das Miteinander zwischen Menschen mit Gehörlosigkeit und der Bevölkerung wohl funktionieren würde. Rückblickend sieht Bürgermeister Karl Winkler in der  Lebenswelt eine Bereicherung für seine Marktgemeinde: „Man hört oft, dass es bei uns so `menschelt´. Ja, wir haben gelernt miteinander umzugehen – und das verdanken wir in erster Linie  der Lebenswelt.“

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Ein gemeinsamer Erfolg in Oberösterreich – die Lebenswelt gilt als Vorzeigeprojekt des Landes.

 

 „Ich bedanke mich für alles, was für mein Kind getan wurde“

(Mutter eines Teilnehmers der Lebenswelt)

Dankesworte wurden auch von Angehörigen an MedR Dr. Johannes Fellinger und das Lebenswelt-Team gerichtet. Die Worte einer Mutter, die auf 20 bewegte Jahre zurückblickt, machen bewusst, was es für Eltern bedeutet, für ein beeinträchtigtes Kind eine passende „Lebenswelt“ gefunden zu haben: „Mein Sohn ist mehrfach behindert. Keine Schule wollte ihn aufnehmen. Erst durch die Gespräche mit Dr. Fellinger wurde erkannt, welches Potenzial tatsächlich in ihm steckt. Er fand die Liebe zum Töpfern und blühte dabei regelrecht auf. Die Erfüllung, die er in der Beschäftigung in der Keramikwerkstatt gefunden hat, gab ihm Mut und Kraft für sein ganzes Leben“.

Für die Vertreter des Ordens der Barmherzigen Brüder gilt die Lebenswelt als ganz besondere Einrichtung, erzählt Pater Provinzial Frater Saji Mullankuzhy OH : „Als ich erstmals von der Lebenswelt hörte, da habe ich das Lebenswerk und ein Zeugnis von Johannes von Gott gesehen, der in der bedingungslosen Liebe und Zuwendung zu Armen, Hilfesuchenden und Kranken lebte. Und nach dessen Vorbild wir Barmherzigen Brüder heute weltweit leben und arbeiten.“

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„Lebensfreude entsteht durch Gemeinschaft, Gemeinschaft durch gemeinsame Sprache“

(MedR Dr. Johannes Fellinger)

„Die Idee überhaupt Menschen mit Gehörlosigkeit besonders zu sehen und ihr Potential der persönlichen Entfaltung zu sehen, kam schon viel früher“, erzählte der Gründer des Gemeinschaftskonzeptes Dr. Fellinger:“ Sensibilisiert durch die Taubheit des eigenen Vaters, begann er frühzeitig Sprechstunden für gehörlose Patienten im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder anzubieten. Im Zuge dieser Arbeit und aufgrund bewegender Momente und Lebensschicksale reifte die Idee, eine Gemeinschaft aufzubauen, in der Menschen mit Gehörlosigkeit und zusätzlicher Beeinträchtigung gemeinsam leben, gemeinsam kommunizieren und vor allem:  gemeinsam glücklich sein können.

Fotos: Barmherzige Brüder

>>  Mehr über das Jubiläum finden Sie hier.

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