Aktuellen Schätzungen zufolge leben in Österreich 115.000 bis 130.000 Menschen mit irgendeiner Form der Demenz. Aufgrund des kontinuierlichen Altersanstiegs in der Bevölkerung wird sich dieser Anteil bis zum Jahr 2050 verdoppeln und der Betreuungs- und Pflegebedarf wird somit weiter steigen. Hierbei wird die Versorgung von Menschen mit Demenz eine der größten Herausforderungen für unsere Gesellschaft werden. (vgl. Demenzbericht 2014).
Der Anstieg der an Demenz erkrankten Menschen spiegelt sich auch im Bezirksseniorenheim Pregarten wider. In einem Wohnbereich mit 24 BewohnerInnen befinden sich derzeit 80% diagnostizierte an Demenz erkrankte Menschen. Mit fortschreitendem Verlauf beeinflusst die Erkrankung die Kommunikation, den Umgang mit Mitmenschen und die Strukturierung sowie die Bewältigung des Alltags.
Verhaltensstörungen wie Aggression (aggressiver Widerstand, physische Aggression, verbale Aggression), psychomotorische Agitation (Unruhe, Nachlaufen, zielloses Umhergehen), Apathie (Rückzug, Amotivation), Depression (traurig, weinerlich, hoffnungslos), Psychose (Halluzination, Wahn) spiegeln sich im täglichen Setting dieses Wohnbereiches wider. Um diese individuellen Bedürfnisse der Bewohner zu befriedigen, kamen wir bei unserer Suche auf einen im Fachhandel erhältlichen Wellness-Relax-Chair (Bild).
Dieser spezielle Sessel hilft den Menschen mit kognitiven Störungen durch spezielle, beruhigende Musik und taktile Stimulation, sich besser zu entspannen. Das Wohlbefinden wird positiv beeinflusst und die Lebensqualität verbessert. Um zusätzlich Behaglichkeit zu vermitteln und die sensorischen Nervenendigungen zu stimulieren, verwenden wir zusätzlich eine „extra“-schwere Decke und ein U-förmiges Kissen zur bequemen Armablage.
„Der Sessel ist so konzipiert, das durch die beruhigende Musik und fühlbare Stimulation dem Bewohner geholfen wird sich zu entspannen. Sein Verhalten wird positiv beeinflusst und die Lebensqualität verbessert“, so der Wohnbereichsleiter DGKP Rudolf Ahorner. „Die entspannenden oder aktivierenden Auswirkungen kann man schon nach der ersten Anwendung erkennen.“
Derntl Gisela (Leitung des Betreuungs- und Pflegedienstes)