Die Gesundheitsförderung und Prävention in Oberösterreich wird sich in Zukunft stärker an den Lebensphasen der Menschen orientieren. In drei Säulen „Gesund aufwachsen – Gesund leben – Gesund altern“ werden für jede Altersgruppe mehrere Themenbereiche zur Steigerung der individuellen Gesundheitskompetenz aufgegriffen und weiterentwickelt.
Gesundheitsförderung und Prävention verfolgen das Ziel, Krankheiten zu vermeiden und damit auch die Anzahl der gesunden und selbstbestimmten Lebensjahre für alle Menschen zu erhöhen. Die Stärkung der Gesundheits-sowie Lebenskompetenz soll wesentlich dazu beitragen. Das Gesundheitsressort des Landes Oberösterreich will dazu in den kommenden Jahren verstärkt breit abgestimmte, qualitätsgesicherte, wirksame und effiziente Maßnahmen setzen.Dazu wurde die Vielfalt der bestehenden Angebote und Programme kritisch durchforstet und unter Einbindung von Expert/innen neue strategische Ansätze entwickelt.
„Mir geht es in der Gesundheitsförderung und Prävention vor allem um eine Stärkung der Kompetenzen jeder und jedes Einzelnen zum gesunden Leben und Handeln. Wichtig ist,dass über die gesamte Lebensspanne ab der frühen Kindheit geeignete Maßnahmen umgesetzt werden, dieim Einklang mit größeren Zielsetzungen wie den Gesundheitszielen stehen und gut aufeinander abgestimmt sind“, betonte Gesundheits-Landesrätin Christine Haberlander bei der Präsentation in Linz.
Die wesentlichen Grundsätze zur Gesundheitsförderung finden sich inden Konzepten der Weltgesundheitsorganisation WHO, wie der Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung –Rahmenkonzept „Gesundheit 2020“und in der Erklärung von Shanghai über Gesundheitsförderung 2016. Gesundheit ist dabei als wesentlicher Bestandteil des täglichen Lebens zu verstehen.
Neu: Lebensphasen-Orientierung mit drei Programm-Säulen
Die Grundlage der langfristigen Gesundheitsförderungsstrategie sollen künftig drei „Programm-Säulen“ mit klarem Fokus auf relevante Lebensphasen bilden: „Gesund aufwachsen“, „Gesund leben“ und „Gesund altern“.
* Gesund aufwachsen in OÖ
Aufbauend auf in Österreich bewährte Strategien wie den Mutter-Kind-Pass oder dem Nationalen Impfplan, steht die Stärkung von gesundheitsförderlichen Lebenswelten für Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt.
* Gesund leben in OÖ
Ein Schwerpunkt liegt auf der kommunalen Gesundheitsförderung. Zentrales Ziel ist darüber hinaus die Stärkung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung.
* Gesund altern in OÖ
Mit den Programmen und Maßnahmen soll ein Beitrag zum Österreich-weiten Ziel geleistet werden, die Anzahl der in Gesundheit verbrachten Lebensjahre deutlich zu steigern, Krankheitsprozesse zu verlangsamen und ein selbstbestimmtes Altern zu fördern.In diese drei Säulen können unter der Dachmarke „Gesundes Oberösterreich“ bereits bestehende Projekte und Angebote – wie die bewährten Netzwerke „Gesunder Kindergarten“, „Gesunde Küche“ oder „Gesunde Gemeinde“ – aber auch noch zu entwickelnde Maßnahmen integriert werden.
„Gesundheitskompetenz“ als längerfristiger Schwerpunkt
Das Thema „Gesundheitskompetenz“ als längerfristiger Schwerpunkt für die kommenden Jahre soll einen wesentlichenBeitrag zur Umsetzung des österreichischen Gesundheitsziels 3 „Die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung stärken“ leisten. Damit Menschen möglichst selbstbestimmt gesundheitsbezogene Entscheidungen treffen können, sind vor allem auch Beiträge des Bildungs- und das Gesundheitsversorgungssystems gefordert, weil einerseits Bildung und Gesundheitskompetenz signifikant hoch korrelieren und andererseits die Qualität von gesundheitsrelevanten Informationen und Kommunikationen unverzichtbar ist.
In der Umsetzung der programmorientierten Aktivitäten soll weiterhin besonderer Wert auf Praxistauglichkeit, Qualitätssicherung, Integration in den Alltag und die Bildung von Netzwerken gelegt werden. Zur fachlichen Orientierung dienen aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse im Bereich Public Health, Medizin, Pflege, Ernährung, Bewegung und psychosozialer Gesundheit.