Große US-Studie zeigt: Hörgerät schützt im Alter vor Demenz, Angst und Sturz

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Ältere Erwachsene, die auf Grund eines neu diagnostizierten Hörverlusts ein Hörgerät erhalten, verfügen laut einer Studie der University of Michigan (115.000 Patient*innen >66 Jahre) in den nächsten drei Jahren über ein geringeres Risiko, erstmals an einer Demenz, an Depressionen oder Angststörungen zu erkranken. Zusätzlich sinkt das Sturzrisiko im Vergleich zu Personen, bei denen der Hörverlust nicht behandelt wird.

 

In den USA erhält jedoch nur etwa jede/r achte von jenen Patient*innen, bei denen ein Hörverlust ärztlich diagnostiziert wurde, auch tatsächlich ein Hörgerät. Das ist laut der Studie auch dann der Fall, wenn sie über eine Krankenversicherung verfügen, die zumindest einen Teil der Kosten übernimmt. Zudem wird eine Lücke bei der Nutzung von Hörgeräten bei Personen mit unterschiedlichen ethnischen Hintergründen, geografischer Lage und Geschlecht offensichtlich.

Mit Hörgerät: Deutlich weniger Erkrankungs- und Sturz-Risiken

Die ForscherInnen haben auch untersucht, wie es den Patienten mit einem Hörgerät in den nächsten drei Jahren erging. Dabei zeigten sich im Vergleich zu nicht behandelten Personen deutliche Unterschiede. Insgesamt war das relative Risiko einer Demenzdiagnose inklusive Alzheimer um 18 Prozent niedriger. Das Risiko von Depressionen oder Angststörungen war am Ende der drei Jahre um elf Prozent niedriger. Das Risiko von mit einem Sturz in Verbindung stehenden Verletzungen verringerte sich ebenfalls um 13 Prozent (pte, 06.09.2019).

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