Weihnachten – da sind bestimmte Bilder in den Kopf: Zu Hause bei der Familie, gemütlich, gutes Essen, Bescherung. Allerdings haben an diesem wichtigen Abend nicht alle Salzburgerinnen und Salzburger frei, viele sind für uns da – angefangen in der Gastronomie bis hin zu den Krankenhäusern, Blaulichtorganisationen und viele mehr. Auch in den Seniorenwohnhäusern wird am Heiligen Abend gearbeitet. Stellvertretend für alle jene, die nicht frei haben, haben uns die Pflegekräfte im Seniorenwohnhaus St. Gilgen erzählt, wieso Weihnachten ein ganz anderer Arbeitstag ist.
„Dieser Tag ist einfach etwas ganz Besonderes. Ich mache keine organisatorischen Dinge, ich nehme mir Zeit für die Menschen. Natürlich müssen die üblichen Tätigkeiten gemacht werden, aber was an diesem Tag zurückkommt, ist besonders schön“, sagt Thomas Haas, Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger. Er arbeitet seit zwölf Jahren im Seniorenwohnhaus „Haus Maria“ in St. Gilgen, das vom Roten Kreuz betrieben und von Manfred Leitner geleitet wird. Heuer hat er am Heiligen Abend die Tagschicht, mit drei seiner Kolleginnen und Kollegen. Denn: Die Pflege macht an Feiertagen keine Pause.
Die Bescherung zu Hause wird vorverlegt
Abgelöst werden die vier Pflegekräfte der Tagschicht dann von Ingeborg Pölzleitner, die in der Nacht für die Bewohnerinnen und Bewohner da ist und ehrlich zugibt: „Natürlich wäre man selber gerne zu Hause bei der Familie, aber ich bin auch gerne hier, vor allem an diesem besonderen Tag. Bei mir zu Hause verlegen wir die Bescherung einfach ein wenig vor, dann erst gehe ich arbeiten. Und ich sage ganz offen: Ich bin immer gerne hier, auch am Heiligen Abend“, erzählt Ingeborg. Sie ist Altenfachbetreuerin und seit 18 Jahren mit viel Herzblut und Humor dabei.
Auch für die Bewohner ist es „anders“
Was die Pflegerinnen und Pfleger geben, bekommen sie vielfach zurück. Zum Beispiel von Maria Wimmer und Fritz Berghammer, die beide Weihnachten im Seniorenwohnhaus verbringen. „Wir machen es uns besonders gemütlich, es gibt was Gutes zu Essen und alle sind sehr freundlich, aber das sind sie ohnehin immer“, lachen die beiden. Unglaublich erfrischend bringen sie viel Humor ins Haus.
Traditionen und Bräuche werden gepflegt
Und sie halten ein paar Traditionen hoch. Zum Beispiel, dass das Jesuskind erst am Heiligen Abend in die Krippe gelegt werden darf. Ganz besonders aber mögen sie den Adventkranz, der so groß ist, dass er kurzerhand im Garten des Seniorenwohnhauses aufgebaut wurde und „einiges an Brennholz hergeben würde“, schmunzeln Maria und Fritz. „Ich weiß, dass Weihnachten nicht immer leicht ist für die Bewohnerinnen und Bewohner, aber wir tun, was wir können, damit es sich hier ein bisschen wie Familie anfühlt“, sind sich Ingeborg, Thomas und all ihre Kollegen einig.