CDU-Pflegepolitiker Roy Kühne: Mehr Kompetenzen für eine attraktivere Pflege gefordert

Der CDU-Pflegepolitiker Dr. Roy Kühne (52, Bild) stellt zur Halbzeit der Großen Koalition in einem  Positionspapier sein Konzept zur Zukunft der Pflege vor, um eine entsprechende Gesetz­gebung voran zu bringen.

Kühne Dr. Roy MdB-CDU_Pflegepolitik 01-2020

So soll es u. a. eine zentrale Pflege-Hotline geben, bei der Angehörige auf der Suche nach freien Pflegeplätzen oder Kapazitäten bei Pflegediensten einen Ansprechpartner finden. Um die Bürokratie weiter abzubauen, schlägt Kühne vor, dass das sog. „Strukturmodell zur Entbürokratisierung der Pflegedokumentation (Ein Step)“ in allen Bereichen verpflichtend umgesetzt wird (Die bislang freiwillige Umsetzung erfolgt viel zu langsam. Anm.d.Red.).

Um ausländische Pflegekräfte schneller und unbürokratischer zu gewinnen, begrüßt Kühne die vom Bundesgesundheitsminister jüngst geschaffene Agentur, die sich um Anträge für Visa, Berufsanerkennung und Arbeitserlaubnis ausländischer Fachkräfte kümmert. Wichtig sei laut Kühne, dass Sprachzertifikate aus dem Ausland vereinfacht anerkannt werden.

Mehr Delegation ärztlicher Leistungen an Gesundheits- und Pflegefachberufe

Der CDU-Politiker und gelernte Physiotherapeut schlägt zudem vor, Delegation und Substitution ärztlicher Leistungen an medizinische und pflegerische Fachkräfte stärker in den Blick zu rücken. Die Erkenntnisse aus diversen Modellprojekten müssten zügiger als bisher in die Regelversorgung übergehen, zudem sollten diese nicht auf bestimmte Indikationen (wie Bluthochdruck, Demenz, chronische Wunden, Diabetes) beschränkt werden.

Pflegefachkräfte sollten überdies eine Empfehlungsmöglichkeit zu Heil- und Hilfsmitteln erhalten, fordert Dr. Kühne. Im Bereich der Advanced Practice Nurse sieht der Pflegepolitiker noch viel Potenzial. Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, sollten weitere Potenziale genutzt werden, wie etwa die weitere Qualifizierung von Pflegehilfskräfte zu -Fachkräften. Zu diesem Zweck sollte die Bundesagentur für Arbeit die Einkommensdifferenz zwischen Ausbildungsvergütung und dem bisherigen Pflegehelfergehalt übernehmen, fordert Kühne.

>> Pflegepolitische Forderungen von  Dr. Roy Kühne, MdB (16.01.2020)

>> zur Website von Dr. Roy Kühne, MdB

image_pdfimage_print