„Ich bin Betriebswirtin, ich kann rechnen“ – Mag. Gabriele Graumann (li.), Geschäftsführerin der 30 Wiener Pensionisten-Wohnhäuser, ist mit rund 4.200 Pflegemitarbeiter*innen eine der wichtigsten Arbeitgeber im Langzeitpflegebereich. Trotzdem unterstützt sie die Forderung nach der 35-Stunden-Woche.
Sie sei unfinanzierbar. Sie führe in den personellen Kollaps. Sie sei eine wirtschaftspolitische Katastrophe: Fast täglich wird vor der Einführung der 35-Stunden-Woche im Pflegebereich gewarnt, derentwegen kürzlich wieder gestreikt und über die im März weiter verhandelt wird. Doch die ablehnende Front der Arbeitgeber ist nicht geschlossen: Mag. Gabriele Graumann, seit Oktober 2008 Geschäftsführerin des Kuratoriums Wiener Pensionisten-Wohnhäuser, unterstützt die 35-Stunden-Woche. Warum, fragte die Zeitschrift ´Falter´ im Interview nach?
Falter: Frau Graumann, die Gewerkschaften demonstrieren, weil die Arbeitgeber in der Sozialwirtschaft gegen die 35-Stunden-Woche sind -mit dem Argument, es sei unrealistisch. Sie hingegen sind dafür. Wie kommt das?
Gabriele Graumann: „Ich bin dafür, diese Diskussion zu führen, weil in der 35-Stunden-Woche viele Themen kulminieren, die bis jetzt gesellschaftlich und politisch nie angegriffen wurden…“