Die Corona-Krise verändert massiv auch die Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung. Wichtige Rituale des Abschiednehmens vom sterbenden Angehörigen und der Trauerbewältigung können wegen der strikten Besuchsverbote nicht stattfinden. In solchen Ausnahmesituationen kann ein Gespräch hilfreich sein.
Aus diesem Grund hat der niederösterreichische Landesverband Hospiz die „Hospiz und Trauer Helpline NÖ“ eingerichtet. Dessen Mitarbeiter*innen und die mobilen Hospizteams unterstützen Betroffene in dieser schweren Zeit bei Abschieds- und Trauerprozessen, verspricht Sonja Thalinger (li.), Geschäftsführerin des Hospiz NÖ: „Es geht darum, Menschen das Gefühl zu geben, dass sie gehört werden und ihre Ängste und Nöte ernst genommen werden.“
Menschen nicht alleine lassen
Die Hilfe suchenden Menschen können sich via Helpline direkt an die Hospizexpertinnen und -experten wenden. Klaudia Atzmüller, Vorsitzende des Landesverbandes Hospiz NÖ: „Wir wollen den Anrufenden Sicherheit, Vertrauen und Hoffnung schenken und Beistand sein und wo immer es möglich ist, die Einsamkeit und die Trauer erleichtern. Wir lassen Trauernde nicht alleine. Gerade der Wegfall der Beerdigung als hilfreiches Ritual weckt viele Fragen: Wohin mit meinen Gefühlen? Wo und wie darf ich mich verabschieden? Welche Möglichkeiten gibt es? Unsere Hospizexpertinnen und -experten geben konkrete Hilfestellungen. Die Helpline soll den Menschen zeigen, dass sie nicht alleine sind, dass ihnen jemand zuhört und versucht, Druck aus der belastenden Situation zu nehmen. Wenn eine weitere Begleitung gewünscht ist bzw. notwendig ist, leiten wir an die regionalen Hospizteams weiter.
Gerti Ziselsberger, Kompetenzstelle Trauer, betont: „Wir lassen Trauernde nicht alleine“. Die Expert*innen zeigen Möglichkeiten auf, wie man auch ohne körperlichen Kontakt emotionale Verbundenheit ausdrücken kann. Sie bieten Unterstützung, um einen Weg in der Trauer zu finden, der den Betroffenen entspricht und jetzt möglich ist.