Die gegenwärtige Krise fordert Menschen viel ab. Die Reaktionen darauf sind vielfältig. Ebenso die Möglichkeiten und wichtigen Taten, die folgen müssen.
Nun haben wir alle, so unterschiedlich unsere bisherigen Leben auch sind und gelebt wurden, womit wir uns beruflich und privat beschäftigt haben, eines gemeinsam, das uns verbindet. Es ist das Erleben und das Umgehen mit einer Krise beziehungsweise Notsituation.
Es geht darum, die Not zu wenden, also Notwendiges zu tun und zu lassen. Das Richtige zu tun und das Richtige zu lassen ist seit jeher der wichtige und not-wendige Ansatz in Hospiz und Palliative Care. Und beides ist gleich wichtig. Wir sind nun in einer Zeit, in der viele Menschen über sich hinauswachsen.
Die einen, zum Beispiel Pflegende, Ärzt*innen und viele andere Gesundheitsberufe und Mitarbeiter*innen in Krankenhäusern stellen sich täglich aufs Neue Herausforderungen, Gefahren, noch nie dagewesenen Situationen, sind konfrontiert mit eigenen Unsicherheiten und denen von Patient*innen und arbeiten bis über die eigenen Grenzen hinaus.
Es sind die Mitarbeiter*innen von mobilen Pflegediensten, jene in Alten- und Pflegeheimen oder Hospiz- und Palliativdiensten, die mit vulnerablen Menschen arbeiten und täglich vor der Situation stehen und abschätzen müssen, ob sie die ihnen anvertrauten Menschen durch den professionellen Kontakt unterstützen oder mitunter sogar gefährden und die mit sich selbst und den Teams reflektieren, was besser zu tun oder zu lassen sei.
Und es sind all die Menschen, die in ihren bisherigen Aufgaben sehr viel Sinn erlebt haben und diese Aufgaben nun aber nicht mehr ausüben dürfen, zu Hause bleiben müssen. Egal, ob diese Aufgaben in der Begleitung von Patient*innen und Angehörigen bestanden haben, ob es Freizeitaktivtäten waren oder ob es die Ausübung egal welchen Berufes war – der Verzicht und das sich Zurücknehmen ist fordernd.
All dieses Tun und Lassen, das stets bewusste Entscheiden und das Entwickeln von Ideen, wie Begleitung und ein Miteinander in veränderter Art und Weise gelingen kann, tragen dazu bei, die Not zu wenden. Die Not derer, die krank sind, und die Not derer, die derzeit in ihren Rollen so gefordert sind. Für dieses starke Miteinander, die Solidarität und Wertschätzung, den Respekt und das Durchhalten, das wir in diesen Tagen oft erleben dürfen, danken wir von Herzen.
Rainer Simader, Leiter Bildungswesen im Dachverband Hospiz Österreich
Das gesamte Team des Dachverbandes Hospiz Österreich wünscht Ihnen inmitten der besonderen Umstände Frohe Ostern, erholsame Tage und Osterfreude!