Land Salzburg: Plattform Pflege mobilisiert 74 Mio. Euro bis 2023

Bessere Arbeitsbedingungen, mehr Ausbildungsangebote und Unterstützung für Angehörige – seit dem Start der landesweiten Initiative ist bereits vieles auf Schiene gebracht worden.

Mehr als 100 Expert*innen haben das „Maßnahmenpaket Pflege und Betreuung“ für Salzburg erarbeitet. Die Ergebnisse der dafür im Jahr 2018 initiierten Plattform Pflege wurden und werden nun Schritt für Schritt umgesetzt. „Wir haben in den vergangenen Monaten viele Maßnahmen auf den Weg gebracht: verbesserte Arbeitsbedingungen, mehr Ausbildungsangebote und Unterstützung für pflegende Angehörige“, fassen Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Gesundheits-Landesrat Christian Stöckl und Sozial-Landesrat Heinrich Schellhorn die jüngsten Neuerungen zusammen.

Plattform-Pflege Land Salzburg Foto Christian Pucher 23-07-2018

„Das Thema Pflege und Betreuung nimmt im gemeinsamen Regierungsprogramm eine wesentliche und wichtige Rolle ein. Die ersten Schritte haben wir gemacht, es werden noch viele weitere folgen. Nicht erst die Corona-Pandemie hat uns vor Augen geführt, dass dieser Bereich für alle Salzburgerinnen und Salzburger unverzichtbar ist“, betont LH Wilfried Haslauer.

Pflege und Betreuung schlägt sich auch im Budget des Landes nieder, wie Landesrat Christian Stöckl berichtet: „Für die Umsetzung der Pläne werden insgesamt 74 Mio. Euro bis 2023 zur Verfügung gestellt.“

Gehaltserhöhungen und bessere Arbeitsbedingungen

„Das Budget für Pflege und Betreuung nimmt heuer mit 205 Mio. Euro den größten Posten im Sozialbudget ein“, so Sozialreferent Heinrich Schellhorn. Die mobilen Dienste wie Haushaltshilfe und Hauskrankenpflege bekommen seit 01. Jänner 2020 um drei Mio. Euro mehr, die Träger der Seniorenwohnhäuser ab Juli zusätzlich sieben Mio. Euro jährlich. „Damit können Gehaltserhöhungen und zusätzlicher Personalbedarf sowie bessere Arbeitsbedingungen abgedeckt werden. Leistungen für Pflege und Betreuung nehmen nicht nur ältere Menschen, sondern auch Menschen mit Behinderungen in Anspruch. Bereits 2020 erfolgt eine erste Verbesserung der Gehaltssituation, 2021 werden die Tarife für die Einrichtungen und damit Arbeitgeber erhöht werden“, so Schellhorn über die bereits in Kraft getretenen Verbesserungen und kommende Maßnahmen im Bereich Pflege und Inklusion.

Neu: Die Alltagsbegleitung

Noch in diesem Jahr soll dann auch das neue Angebot der stundenweisen Alltagsbegleitung für Menschen, die zu Hause leben, starten. „Diese neue Betreuungsform wird ein weiteres Entlastungsangebot für Angehörige sein“, betont Schellhorn. Zur Unterstützung pflegender Angehöriger sieht das Land für die laufende Legislaturperiode bis 2023 zusätzliche 11,53 Mio. Euro vor“. Der Trend gehe in Richtung Betreuung zu Hause. Mehr als 6.000 Personen nehmen bereits Haushaltshilfe oder Hauskrankenpflege in Anspruch. Bei der Pflege und Betreuung daheim sollen Angehörige weiter entlastet werden. „Mit Tageszentren, Kurzzeitpflege, Haushaltshilfe und Hauskrankenpflege können Angehörige kurzfristig oder auch dauerhaft entlastet werden. Daher wollen wir diese Hilfen weiter ausbauen“, erklärt Schellhorn.

Mehr Beratung professionell und regional

„Ein wichtiges Anliegen ist uns auch der Ausbau der kostenlosen Pflegeberatung des Landes. Diese übernimmt vor allem in akuten Situationen eine wichtige Funktion“, so Schellhorn. Derzeit verzeichnet die Pflegeberatung mehr als 100 Anrufe pro Woche. Das Service ist kostenlos und wird landesweit angeboten. „Der Ausbau der Pflegeberatung soll noch bis Ende des Jahres abgeschlossen werden. So können noch mehr Menschen kompetent auf dem Weg zu ihrem individuellen Pflegemodell begleitet werden“, so der Sozialreferent über die Ziele und Maßnahmen der Landesregierung.

Die Bemühungen, die Leistungen des Pflegepersonals vor den Vorhang zu holen und gebührend zu würdigen, stoßen auf positives Echo: In der jüngsten Ausschusssitzung haben Salzburger Landtagsabgeordnete gefordert, eine Österreich-weite Imagekampagne für Pflegeberufe nach dem Vorbild Salzburger Kampagne „Das ist stark“ zu starten, um Interessent*innen für Pflegberufe anzusprechen.

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