ZQP-Analyse: Sicherheitskultur in der ambulanten Pflege

Das ZQP hat – noch vor Beginn der COVID-19 Pandemie – eine Analyse zur Sicherheitskultur und zum Sicherheits-Management in ambulanten Pflegediensten in Deutschland durchgeführt. Die Ergebnisse sind ernüchternd – vor allem bei der Digitalisierung (CIRS-Reportsysteme) und bei der Fortbildung herrscht deutlicher Aufholbedarf.

In Deutschland werden drei Viertel der über drei Millionen pflegebedürftigen Menschen zu Hause versorgt. Dazu tragen in vielen Fällen die bundesweit etwa 14.000 ambulanten Dienste mit über 390.000 Mitarbeitenden bei. Die Sicherheit von Klient*innen in der ambulanten Pflege ist ein wichtiger Aspekt der Versorgung. Die Themen Sicherheit und Sicherheitskultur stellen Pflegedienste praktisch aber vor große Herausforderungen. In nahezu allen pflegerischen Bereichen kann es zu unerwünschten Ereignissen und Fehlern kommen.

Um die Patientensicherheit zu gewährleisten und zu verbessern, ist es hoch bedeutsam, (beinahe) Fehler zu dokumentieren, zu analysieren und daraus zu lernen. Entscheidend dabei ist nicht nur, dass unerwünschte Ereignisse und Fehler überhaupt dokumentiert werden, sondern auch wie dies erfolgt. Aus wissenschaftlicher Sicht ist in Deutschland zu Sicherheitskultur und zum Sicherheitsmanagement – zum Beispiel zum Umgang mit unerwünschten Ereignissen und Fehlern – in ambulanten Pflegediensten noch zu wenig bekannt, stellen die Autor*innen der ZQP-Analyse – Simon Eggert, Daniela Sulmann und Dr. Christian Teubner fest.

Um neue Hinweise zu Sicherheitskultur und zum Sicherheitsmanagement in ambulanten Pflegediensten in Deutschland zu gewinnen, hat das ZQP eine repräsentative Befragung in solchen Diensten durchgeführt. Dazu wurden Pflegedienstleitungen, stellvertretende PPDL und Qualitätsbeauftragte in 535 Diensten in telefonischen Interviews (CATI) befragt. Eine wichtige Erkenntnis der Untersuchung ist, dass in der ambulanten Pflegepraxis bislang offenbar noch selten die Chancen der Digitalisierung genutzt werden, um aus unerwünschten Ereignissen und Pflegefehlern zu lernen und damit zukünftigen Problemen vorzubeugen (Abb. unten):

ZQP_Sicherheitskultur_AmbulPflege_2020

Das ZQP hat gemeinsam mit Expert*innen aus Praxis, Wissenschaft und Politik eine Perspektivenwerkstatt zur Patientensicherheit in der ambulanten Pflege durchgeführt und sieben zentrale Handlungsfelder identifiziert. Die Ergebnisse können Sie hier nachlesen: >> Patientensicherheit in der ambulanten Pflege

Zur Kontaktaufnahme schreiben Sie gerne eine E-Mail an:

ZQP
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