MDK-Qualitätsprüfungen in Pflegeheimen: Neuer „Pflege-TÜV“ für Verbraucher schwer verständlich?

Seit Mitte März ausgesetzt, werden seit Anfang Oktober in Deutschlands Pflegeheimen wieder Qualitätskontrollen des MDK durchgeführt. Jetzt kritisieren Verbraucherschützer den neuen „Pflege-TÜV“ als zu unübersichtlich und für Pflegebedürftige und deren Angehörige schwer verständlich.

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Das neue Verfahren zur Qualitätsprüfung – das die bisherigen, völlig unbrauchbaren „Pflegenoten“ im November 2019 abgelöst hat – bleibe in Sache und Darstellung nur schwer verständlich, bemängelt der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) in einem aktuellen >> Faktenblatt.

Wie erinnerlich, waren die Heime früher mit einer Gesamtnote beurteilt worden, wodurch massive Schwächen in bestimmten Prüfbereichen irreführend überdeckt wurden. Der Bundesdurchschnitt lag bei völlig unglaubhaften 1,2 und führte nach heftiger Kritik zum erneuerten Prüfsystem. Dieses sei laut MDK „gelungen“.

Verbraucherzentrale fordert weitere Verbesserungen

Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV) sieht das anders. „Am neuen System bleiben jedoch schwerwiegende Kritikpunkte“. Die Pflegequalität würde größtenteils nur intern durch Selbstauskünfte der Heime erhoben, eine externe Kontrolle durch den MDK finde nur anhand einer kleinen Stichprobe statt. Der VZBV fordert daher jetzt eine „vergleichbare Zusammenfassung der Prüfergebnisse und eine schnelle Übersicht über Qualitätsmängel“. Da Pflegebedürftige einen Großteil der Heimkosten selbst zahlten (Eigenanteil), hätten sie Anspruch auf „verständliche und vergleichbare Informationen“. Die komplexe Darstellung der Prüfergebnisse sei derzeit für Verbraucher undurchsichtig.

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>> Dossier: Neues MDK-Qualitätsprüfverfahren (Bibliomed)

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