Unabhängig vom Weltmarkt: Medizinische MNS-Gesichtsmasken von AlpenSan aus Kärnten

So manche Schutzmaskenlieferung aus Asien – teilweise fehlerhaft produziert und mit falscher EU-Zertifizierung – sorgte in jüngster Vergangenheit für Ärger in Europas Gesundheitssystemen und Verunsicherung in der Bevölkerung. Jetzt schalten europäische Unternehmen auf qualitätsgesicherte Eigenproduktion um. Auch in Österreich.

Sie waren heuer oft knapp, zum Teil waren die Lieferzeiten sehr lange – die Mund-Nasenschutzmasken für den medizinischen Bereich. Vier Klagenfurter – DI Dr. Michael Jaindl, DI Christian Garz, Ing. Daniel Hassler und Robert Zechner (Bild) – produzieren seit September mit der neu gegründeten Firma > „AlpenSan“ genau diese medizinischen Gesichtsmasken – direkt in Klagenfurt, im Schloss Ehrenhausen. „Der Hauptexporteur von Gesichtsmasken ist China“, informiert Michael Jaindl, der auch Eigentümer und Geschäftsführer von „Kärnten Solar“ ist. „Länder sind auf die Verfügbarkeit angewiesen, müssen lange Lieferzeiten in Kauf nehmen und sind zudem mit der Herausforderung konfrontiert, dass leider mit den Zertifikaten sehr viel Missbrauch betrieben wird.“

BILD zu OTS - Gesellschafter der AlpenSan GmbH
Im Bild: Die Gesellschafter der AlpenSan Healthcare GmbH in Klagenfurt mit den neuen MNS-Schutzmasken aus österreichischer Produktion

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Rasche Lieferung durch lokale Produktion

Miteigentümer Robert Zechner erläutert: „Wir treten damit den Beweis an, dass die MNS-Masken auch lokal zu einem sehr fairen und in Österreich marktkonformem Preis produziert werden können. Durch das Wegfallen der Zwischenhändler können wir flexibel und schnell in europäischer Qualität den gesamten Bereich der Medizin und Pflege sowie Apotheken versorgen.“ Rund 250.000 Euro haben die Vier in das Unternehmen und speziell in die Maschinentechnik investiert, denn, so Garz: „Gerade für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen soll die Verfügbarkeit der medizinischen Gesichtsmasken immer gewährleistet sein, unabhängig von etwaigen Pandemien. Auch die Umwelt freut sich über eine grüne Maske: Kein Containerschiff muss dafür um die halbe Welt fahren und so verbessert sich die CO2 Bilanz.“

Bis zu 3,5 Millionen Masken pro Monat

Bei AlpenSan können pro Minute etwa 90 Masken, pro Stunde also etwa 5.400 Masken, produziert werden. „Bei Spitzenauslastung können wir im Bedarfsfall etwa 3,5 Millionen Masken pro Monat produzieren“, informiert Hassler. Die Masken sind ein Medizinprodukt der Klasse I nach Verordnung (EU) 2017/745 MDR und bestehen aus 3-lagigem Vliesstoff mit einem elastischen Band zur Fixierung hinter den Ohren sowie einem einstellbaren Nasenbügel für den anatomisch korrekten Sitz. Die Herstellung erfolgt nach EN 14683:2019+AC:2019. „Der Mundschutz ist hypoallergen, glasfaser- und latexfrei“, so Jaindl. Die Masken werden bei AlpenSan zu je 50 Stück in einem Karton verpackt, wahlweise auch á 10 Stück im Polybag. „Wir liegen preislich, je nach Abnahmemenge, derzeit zwischen 14 und 25 Cent pro Gesichtsmaske“, sagt Zechner.

Abdeckung für den gesamten Alpen-Adria-Raum

Die Nachfrage ist groß, das Unternehmen beliefert bereits renommierte medizinische Einrichtungen sowohl im öffentlichen als auch privaten Bereich. „Wir wollen den medizinischen Bedarf vor allem in Kärnten, Österreich und dem Alpen-Adria-Raum decken. Zusätzlich ist eine rasche und flexible Unterstützung im Pandemie-Fall möglich“, sagt Jaindl abschließend.

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