Die totale Isolation hunderttausender alter Menschen in Pflegeheimen während der ersten Corona-Welle im Frühjahr 2020 war der Auslöser für die erste Leitlinie zur Aufrechterhaltung der sozialen Teilhabe. Jetzt liefert die Pflegewissenschaft eine zweite Leitlinie zum Thema für den häuslichen Bereich nach.
Die zweite S1-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft zur Covid-19 Pandemie wurde durch eine multidisziplinäre Arbeitsgruppe entwickelt und gibt der ambulanten Pflege, aber auch den politischen Akteuren fundierte Empfehlungen, wie sich soziale Teilhabe und Lebensqualität unter den Bedingungen einer Pandemie in der häuslichen Versorgung verbessern lassen. Koordinator war Prof. Dr. Thomas Fischer (Evang. Hochschule Dresden): „(…) Bei den Empfehlungen haben wir immer berücksichtigt, wie Pflegefachpersonen und ambulante Dienste die pflegebedürftigen Menschen und ihre Familien bestmöglich dabei unterstützen können, soziale Teilhabe und Lebensqualität mit dem Infektionsschutz zu vereinbaren. Dabei konnten wir zum Teil auf Erkenntnisse aus früheren Pandemien zurückgreifen. Viele Empfehlungen mussten wir aber neu entwickeln, weil die ambulante Pflege auch in der wissenschaftlichen Literatur oft nicht in dem Maße berücksichtigt wird, wie dies eigentlich angemessen wäre.“