Patient*innen leiden nach einer Covid-19 Erkrankung häufig noch lange unter den Folgen. Mit einem neuen tagesklinischen Programm bietet das Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien ein ambulantes Post-Covid Programm als letzten Schritt im Genesungsprozess.
„Die aktuelle Covid-19 Pandemie ist in sozialer, körperlicher und mentaler Hinsicht eine große Herausforderung für jeden Einzelnen. Besonders belastend ist sie für Patientinnen und Patienten, die die Erkrankung selbst durchgemacht haben“, beschreibt Primaria Dr. Larisa Dzirlo, Vorständin der 3. Med. Abteilung. Aus der bisherigen Praxis bzw. aus der internationalen Literatur sei bekannt, dass Patient*innen, die an Covid-19 erkrankt sind, eine hohe Rate an Angststörungen, Depressionen, Panikattacken oder einem posttraumatischen Stresssyndrom aufweisen. Weitere Folgen der kritischen Erkrankung sind Todesangst oder Angst davor, ein Überträger zu sein und andere Menschen oder Familienmitglieder zu gefährden. Dazu kommt noch die Erfahrung einer sozialen Isolation, Einsamkeit und Frustration. Patientinnen und Patienten nach einer Covid-Erkrankung leiden häufig unter körperlicher Symptomatik wie beispielsweise CFS (chronic fatigue syndrome), mit der Müdigkeit, Übelkeit und Lustlosigkeit einhergehen.
Das neue Nachsorgeprogramm bietet den Patient*innen Stabilisierung sowie körperliche Stärkung, sodass sie möglichst wieder in ihren Alltag zurückkehren können. Das innovative Post-Covid-19 Programm findet zweimal pro Woche ambulant von 8.30 -15.30 Uhr statt und streckt sich über sechs Wochen. Es besteht aus2 verschiedenen psychotherapeutischen Modulen, sowie medizinischer Visite, körperlicher Betätigung (Training), Entspannung und Einzelpsychotherapie. Patient*innen müssen in einem solchen körperlichen bzw. psychischen Zustand sein, dass sie eine ambulante Behandlung zwei Mal proWoche in Anspruch nehmen können. Ausschließungsgründe sind Suchterkrankungen oder Erkrankungen aus dem psychotischen Formenkreis. Die Anmeldung bzw. Zuweisung erfolgt über das Abteilungssekretariat der 3. Med. Abteilung (Infos unter >> www.bhswien.at).
Die 3. Med. Abteilung für Innere Medizin und Psychosomatik ist Pionier und renommierte Kompetenzstelle in der Behandlung von psychosomatischen Krankheitsbildern. „Wir fühlen uns in dieser enormen Krise berufen, einen Beitrag für dieGesundheit unserer Bevölkerung zu leisten“, so Primaria Dzirlo. Das Foto zeigt eine Patientin bei der psychosomatischen Einzeltherapie (Foto ohne Mundschutz vor Corona entstanden, Quelle: BHS Wien/Martin Nußbaum).