DE: Weitere Corona-Prämie des Bundes – werden Fehler wiederholt?

Mit einer weiteren Prämie von bis zu 1.500 Euro pro Mitarbeiter*in will die deutsche Bundesregierung die Arbeit von Krankenhaus-Mitarbeiter*innen in der zweiten Corona-Welle im Herbst 2020 würdigen. Dass die ebenso belastete, stationäre und ambulante Altenhilfe hiervon ausgeschlossen bleiben soll, stößt auf völliges Unverständnis und heftige Kritik. Werden die peinlichen Fehler aus dem Vorjahr wiederholt – und an falscher Stelle gespart?

Geldübergabe

Mit 450 Mio. Euro ist der Aufwand diesmal mehr als doppelt so hoch wie beim ersten Corona-Bonus im Vorjahr. Dennoch ist dies noch um ein Vielfaches billiger, als die Löhne angemessen zu erhöhen, bemängeln Kritiker aus der Opposition und den Verbänden.

Die Prämie ist steuerfrei, wenn sie bis zur Jahresmitte ausgezahlt wird. Über die Verteilung sollen die Krankenhäuser selbst entscheiden. Dabei sollten die Fehler, die im Vorjahr für viel Unmut gesorgt hatten, diesmal vermieden werden. Die Altenpflegekräfte in der stationären und mobilen Langzeitpflege gehen allerdings leer aus, was für Unverständnis und heftige Kritik sorgen dürfte.

Christine Vogler, Vizepräsidentin des Deutschen Pflegerats, begrüßt den neuerlichen Corona-Bonus, der diesnal vom Bund allein finanziert wird. Jedoch werde ein einheitliches Gesamtkonzept gefordert, weil alle Pflegenden von der Pandemie betroffen waren und sind – in der direkten Versorgung der Patienti*nnen ebenso wie auch in der Versorgung von potenziell infizierten, auch psychisch stark belasteten Pflegebedürftigen in Altenheimen und in der ambulanten häuslichen Pflege.

image_pdfimage_print