Die Digitalisierung der Pflegedokumentation nimmt Fahrt auf. Nun stellt auch das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in St. Veit/Glan schrittweise um.
Die pflegerische Patientendokumentation in einem Krankenhaus beginnt mit der stationären Aufnahme und endet mit der Entlassung des Patienten. Mit der Einführung der „European Nursing care Pathways (ENP Pflegediagnosen)“ stellt das St. Veiter Ordenskrankenhaus jetzt schrittweise den rund 200 Pflegekräften ein internationales Dokumentationsmittel, basierend auf Literaturarbeit/-analysen und abgestützt durch Fachliteratur, zur Verfügung.
v.l.:: DGKP Damarys Wurzer, DGKP Heidrun Kootz, DGKP Guido Slamanig, Pflegedirektorin Elfriede Taxacher und DGKP Elisabeth Wuitz
Eine umfassende Pflege beginnt dabei mit einem gut strukturierten, vollständigen Pflegeassessment sowie der Pflegeplanung mit ihren Pflegediagnosen. Mit der Implementierung der ENP-Pflegedokumentation setzt das Spital jetzt voll auf die Digitalisierung. Die neue Pflegesoftware zur digitalen Dokumentation und Anzeige aller pflegerischen Patienteninformationen während des Aufenthalts bringt mehr Sicherheit für Patient*innen und eine digitale Unterstützung für die Pflegekräfte.
„Durch die Standardisierung der Pflegesprache entsteht ein einheitlicher und kontinuierlicher Behandlungspfad, der das Risiko eines breiten Interpretationsspielraumes mindert und die bessere Nutzung von Zeitressourcen ermöglicht. Zudem gewinnen unsere Pflegekräfte durch die ENP-Pflegedokumentation und den Wegfall aufwändiger administrativer Dokumentationstätigkeiten wieder mehr Zeit für die Bedürfnisse der Patienten an sich“, betont Pflegedirektorin Elfriede Taxacher. Mit wenigen Mausklicks können die Pflegekräfte ab sofort die Informationen der Anamnese, der Biografie und des Risikoassessments zusammen in die Pflegeprozessplanung integrieren.
Digital statt analog, zum Wohle des Patienten
„In der Vergangenheit mussten für die Pflegeanamnese einzelne Informationen aus vielen unterschiedlichen Dokumentationsschirmen aufwändig zusammengefügt werden, um die Probleme und Bedürfnisse des Patienten abbilden zu können. Zusätzlich konnten bisher nicht sämtliche notwendigen Informationen im gewünschten Ausmaß dokumentiert werden“, beschreibt Pflegedirektorin Elfriede Taxacher. Mit der Umstellung kann die Pflegekraft direkt über das neue, komplexe Softwaresystem bestimmte pflegerelevante Informationen über den Patienten strukturiert eingeben. Dies erfolgt über konkrete Formulierungen, die den Patienten ganzheitlich erfassen. Somit wird der gesamte Behandlungspfad in einer einheitlichen Pflegesprache abgebildet (Klassifikation und Anamnese nach der Mobilität, Kreislauf, Ernährung, Verhalten, Gesundheitsrisken,
Aktivität des Patienten). Auf Basis der Anamnese werden weitergehende Pflegephänomene für eine detaillierte Einschätzung des Pflegebedarfs vorgeschlagen. Die pflegerischen Maßnahmen beruhen auf wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen.
DGKP Heidrun Kootz (Station Interne West) arbeitet bereits mit dem europäischen ENP-Doksystem
Derzeit gilt es, alle Pflegemitarbeiter*innen des Spitals mit Schulungen für die neue Pflegedokumentation fit zu machen. Damit alle Pflegenden mit dem neuen System souverän und routiniert umgehen können, hat die Stabstelle für Pflegeentwicklung (DGKP Elisabeth Wuitz) ein Schulungskonzept umgesetzt: „Jede Pflegekraft hat eine Schulung für das neue Dokumentationsprogramm ENP erhalten und wird in der Anfangsphase von speziell geschulten Mitarbeitern begleitet und helfend unterstützt.” Seit 01. März ist der gesamte Umstellungsprozess auf die neue Pflegesoftware erfolgreich abgeschlossen.
Fotos: © Barmherzige Brüder