CS Hospiz Rennweg, Wien: Besuch des neuen Gesundheitsministers Wolfgang Mückstein

Das CS Hospiz Rennweg und das Pflegeheim der Caritas Socialis in Wien luden den neuen Gesundheits- und Sozialminister Dr. Wolfgang Mückstein (re.) am vergangenen Donnerstag, 29. April zum Besuch ein.

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Die Perspektiven der Bewohner*innen, Mitarbeiter*innen, der CS Geschäftsführung und der Austausch zwischen dem neuen Minister und dem Präsidenten des Bundesverbandes der Alten- und Pflegeheime Österreichs, Markus Mattersberger standen im Zentrum des Besuchs. Die Schwerpunkte Demenz, Neurologie und Palliative Care im Pflegebereich sind dem Mediziner aus seiner Hausarzttätigkeit vertraut. So konnte er sich den Wünschen und Sorgen der Mitarbeiter*innen und Bewohner*innen widmen.

Regelfinanzierung der Hospiz- und Palliativversorgung ist mir wichtig

„Welch hohen Stellenwert eine gute und interdisziplinäre Hospiz- und Palliativversorgung für Patient*innen und ihre Angehörigen hat, weiß ich als ehemaliger Hausarzt. Als Gesundheits- und Pflegeminister ist es mir ein Anliegen, nun die nächsten Schritte zur Sicherstellung dieser Versorgung setzen zu können“, betonte Mückstein im Anschluss an den Besuch.

Weitere Lockerungsschritte in den Heimen

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Er sei erfreut, dass er als PflegeministerEinblick in die wertvolle Arbeit mit demenziell erkrankten Menschen bekommen habe. Mückstein: „Die Pandemie hat gerade auch die Langzeitpflege vor enorme Herausforderungen gestellt: Umso mehr freut es mich, dass am besuchten Standort die Covid-Impfungen so gut angenommen wurden – mit einer Durchimpfungsrate von fast 100 Prozent. Es braucht für die Bewohner*innen den regelmäßigen Kontakt zu den Angehörigen, deshalb sind mir weitere Lockerungsschritte gerade in diesem Bereich persönlich so wichtig“.

Corona-Management: Wo der Schuh in der Pflege drückt

CS Geschäftsführer Robert Oberndorfer brachte die schon lange bekannten Strukturthemen zur Sprache: „Die aktuelle Tarifgestaltung ermöglicht uns nicht,  ausreichend attraktive Gehälter zu bezahlen und/oder den Personalstand zu erhöhen“. Gerade die Corona-Krise habe gezeigt, dass ausreichend Mitarbeiter*innen unterschiedlichster Ausbildungen notwendig sind, um gut durch herausfordernde Situationen zu kommen. „Es braucht keinen Ausbau im Overhead oder in der Kontrolle, sondern einen Aufbau in konkreten Händen, die Pflege und Betreuung leisten“, so die eindringliche Botschaft Oberndorfers an den neuen Pflegeminister.

„Menschen, die in der CS Rennweg aufgenommen werden, sind im Gegensatz zu vor 10 Jahren in der Erkrankung weiter fortgeschritten. Die Krankheitsbilder sind komplexer, daher müssen wir immer besser fort- und weiterbilden und neue Disziplinen ins Team holen, um bestmögliche Lebensqualität ermöglichen zu können“, beschreibt Isabella Spörk die Pflegearbeit im CS Wohnbereich für Menschen mit Demenz. „Das Zusammenwirken von psychiatrischer Begleitung und professioneller Pflege und Betreuung wird immer wichtiger werden “, brachte die psychiatrische Gesundheits- und Krankenpflegerin eine weitere Herausforderung der Pflegezukunft auf den Punkt.

„Frühstück bei uns“ – neue Besuchsregelungen für Pflegeheime in Aussicht gestellt

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Natürlich war „Corona“  auch während des Frühstücks im Wohnbereich für Menschen mit und ohne Demenz ein beherrschendes Thema. „Ich bin eh gut durch die Pandemie gekommen“, erzählte Frau Gröppel, die seit 6 Jahren in der CS Rennweg lebt. „Wir haben eh alles mitgemacht: Die Masken getragen, die Pflegerinnen kaum mehr erkannt mit Masken und mit ihnen gelacht. Impfen haben wir uns lassen. Können´S nicht schauen, dass wir wieder mehr Besuche haben können?“, bat Frau Gröppel den Pflegeminister, und nahm damit auf die aktuelle Besuchsregelung Bezug. Für Mückstein ein wichtiges Thema, wie er betonte, da es den regelmäßigen Kontakt der Bewohner*innen zu ihren Angehörigen unbedingt brauche.

Im Anschluss besuchte Gesundheitsminister Mückstein Hospizgäste, Mitarbeiter*innen und Ehrenamtliche des CS Hospiz Rennweg. Seit über 30 Jahren leistet die CS Caritas Socialis Pionierarbeit in der Begleitung schwerstkranker Menschen und ermöglicht so Lebensqualität bis zuletzt. Bestmögliche Schmerzlinderung, zugewandte und fürsorgliche Pflege, psychosoziale und spirituelle Begleitung und eine Hand, wenn man sie braucht, sind die Säulen der palliativen Begleitung. „Hospiz ist aber mehr als eine Palliativstation, mehr als ein Ort. Es ist eine Haltung, die allen Menschen ermöglicht, bestmögliche Linderung zu erleben: zu Hause, im Pflegeheim, in Hospizen und in Palliativstationen“, fordern Dr. Veronika Mosich, ärztliche Leitung und Andrea Schwarz, Bereichsleitung CS Hospiz Rennweg, den flächendeckenden Ausbau der Hospiz- und Palliativbetreuung in Österreich.

Fotos: APA / BMSGPK / Marcel Kulhanek

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