Um den hohen Bedarf an gut ausgebildeten und motivierten Fachkräften im Pflege- und Betreuungsbereich zu decken und Jugendliche ab 14 dafür zu gewinnen, werden Länder und Bildungsträger immer kreativer.
So wurde jetzt in den Caritas-Schulen in der Stadt Salzburg zusätzlich eine neuartige Ausbildung ins Leben gerufen: Innerhalb von nur viereinhalb Jahren werden die Schüler dort für medizinische Basisassistenz, Pflegeassistenz, Fachsozialbetreuung und als Bürokaufleute qualifiziert. Ein zentraler Bestandteil – begleitende Praktika im Krankenhaus, Seniorenwohnhaus und im Behindertenbereich – werden vom Land Salzburg finanziell unterstützt..
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„Immer mehr junge Menschen entscheiden sich für eine Pflegeausbildung bzw. den Einstieg in diesen für die Gesellschaft wichtigen Berufszweig. In den letzten zehn Jahren haben mehr als 5.930 Menschen in Salzburg eine Ausbildung in diesem Bereich abgeschlossen. Laut Landesstatistik benötigen wir bis 2025 noch zusätzlich rund 3.000 Fachkräfte. Bereits vor Jahren haben wir daher begonnen, Ausbildungsplätze zu erhöhen und es zeigen sich erste Erfolge. Die Caritas-Schule trägt einen wichtigen Teil dazu bei und unterstützt uns in diesem Vorhaben“, so Christian Stöckl.
Begehrtes Konzept
Amelie Hock ist Schülerin der zweiten Klasse in der Fachschule für Sozialberufe der Caritas und freut sich für ihre künftigen Schulkolleg*innen: „Mich spricht diese Ausbildungsform sehr an, ich kann sie nur jeder und jedem empfehlen, der beruflich in die Pflege und/oder Sozialbetreuung will. Hätte es das schon gegeben, als ich begonnen habe, hätte ich das jedenfalls gemacht.“
Kreative Ansätze sind gefragt
Johannes Dines, Direktor der Caritas Salzburg streicht die Vorteile der umfassenden Ausbildung hervor: „Der Fachkräftemangel in Pflege und Betreuung ist besorgniserregend und wird in den nächsten Jahren für alle Beteiligten eine große Herausforderung. Deshalb brauchen wir neue und kreative Ansätze, um Fachkräfte für die Arbeit mit Menschen auszubilden, sowohl für Pflege- als auch für Betreuungsberufe. Unsere neue Schulform vereint beides und öffnet für die Absolventen verschiedenste Möglichkeiten im stationären Bereich und in der Langzeitpflege und -betreuung..“
Neun Semester für vier Berufe
Johanna Harb und Helmut Bitschnau leiten die beiden beteiligten Caritas-Schulen und freuen sich bereits auf den ersten Jahrgang: „Wir kombinieren hier unsere beiden Caritas-Schulen und können die Ausbildung dadurch schon nach der Unterstufe und mit Verkürzung um ein Semester anbieten. Die jungen Leute beginnen mit 14 und sind mit 18 Jahren fertig ausgebildet.“
Langfristige Planung zahlt sich aus
Die Zahlen in der Pflegeausbildung waren vor einigen Jahren noch besorgniserregend niedrig, zuletzt haben die Maßnahmen allerdings Wirkung gezeigt: „2020 konnte mit 658 Absolventen und Absolventinnen die Zahl der Abschlüsse einer Pflegeausbildung gegenüber 2010 verdoppelt werden. Die Pflege-Kampagne ‚Das ist stark!’ konnte den Beruf vielen Interessierten näherbringen und hat bewirkt, dass wir die zusätzlichen Ausbildungsplätze im Bereich der Fachschulen, als auch jene im Bereich der Pflegeassistenz 2021 vollständig befüllen konnten“, betont Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl. LK_210513_141 (luk/mel)