Niedersachsen: Mühsames Verhandeln anstatt fairer Löhne und Vergütungen für die ambulanten Pflegedienste

„Pflegedienste sind kein Spielzeug“: In einer Protestaktion mit Murmeln und Postkarten kritisiert der Arbeitgeberverband bpa das Blockadeverhalten der Kranken- und Pflegekassen und fordert – im Gefolge steigender Pflegelöhne – faire Vergütungen für hunderte ambulante Pflegedienste im Land.

Niedersachsen_Hannover

Mit einer landesweiten Protestaktion machen ambulante Pflegedienste in ganz Niedersachsen seit dem heutigen 10. August 2021 auf die unfaire Behandlung durch die Kranken- und Pflegekassen aufmerksam. Dazu versenden hunderte Pflegedienste Postkarten und Murmeln an die Kassenvertreter. „Wir prangern das Verhandlungsgebaren der Kassen an. Diese sperren sich gegen eine transparente Refinanzierung höherer Löhne und erzwingen eine Leistungsverdichtung für die ambulante Pflege in Niedersachsen. Wir wollen, dass Pflegekräfte besser bezahlt werden. Die Pflegekassen müssen uns aber auch die Möglichkeit dafür geben“, sagt die bpa-Landesvorsitzende Ricarda Hasch, die hinzufügt: „Die Murmel ist dabei ein Symbol: Wir lassen nicht mit uns spielen.“

Tauziehen

 

Die Kritik richtet sich gegen die Behauptung der Kranken- und Pflegekassen, die Pflege in Niedersachsen sei „überfinanziert“. Trotz gesetzlichen Auftrages verweigern es demzufolge die Kassen als Kostenträger, allen Pflegediensten die deutlich steigenden Personalkosten sowie Pflege- und Wegezeiten in voller Höhe zu erstatten. Bürokratische Hürden und mühsame Schiedsstellen-Verhandlungen überfordern die Pflegedienste völlig. Weitere Verhandlungsrunden im Rahmen der ´Konzertierten Aktion Pflege´ auf Landesebene folgen.

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