Schweizer Gesundheitspersonal: Versorgungsbericht 2021 zeigt starke Zuwächse in der Pflege auf

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Der dritte nationale Versorgungsbericht zum Gesundheitspersonal zeigt bisherige Erfolge auf und empfiehlt weitere intensive Bemühungen um mehr Pflegepersonal bis zum Jahr 2029.

Dank der intensiven Bemühungen der letzten Jahre konnte zwar die Bedarfsdeckung verbessert werden – doch es besteht auch in Zukunft bei den Pflegefachkräften eine erhebliche Diskrepanz zwischen dem Angebot und dem Bedarf an Nachwuchskräften. Diese Ergebnisse zeigen auf, dass eine Erhöhung der Ausbildungskapazitäten alleine nicht ausreicht. Weitere Massnahmen beim Berufseinstieg und bei der Mitarbeiterbindung im Pflegeberuf drängen sich auf, schlussfolgert der Bericht. Wir meinen: Hier ist nicht nur die Politik, sondern vor allem auch jeder einzelne Arbeitgeber gefordert.

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Der neue Versorgungsbericht von GDK, OdASanté und Obsan zeigt den (weiteren) dringenden Handlungsbedarf im Pflegebereich auf. Er bestätigt, dass eine Ausbildungsoffensive bei den diplomierten Pflegefachpersonen dringend geboten ist und es weiterer kreativer Massnahmen bedarf, um die Ausgebildeten im Beruf zu halten. Nur so kann die pflegerische Versorgung gesichert und die Auslandsabhängigkeit reduziert werden.

Zwischen 2012 und 2019 ist der Bestand des Pflege- und Betreuungspersonals in den Gesundheitsinstitutionen um +29.100 Personen (+ 19%) angestiegen. Am stärksten war der Personalzuwachs im extramuralen Spitex-Bereich (+ 39%), gefolgt von den Alters- und Pflegeheimen (+ 17%) sowie den Spitälern und Kliniken (+13%).

Volksabstimmung zur „Pflege-Initiative“ am 28. November

SBK-GF Yvonne Ribi 04-2019

Genau das werde mit der „Pflegeinitiative“ umgesetzt, über die am 28. November abgestimmt wird, betont der Schweizer Berufsverband SBK in einer ersten Reaktion. „Das ist der richtige Weg“, sagt Yvonne Ribi (li.), Geschäftsführerin des SBK. „Der Bericht zeigt eindrücklich, dass zwischen Bedarf und Angebot von Pflegefachpersonal weiterhin eine grosse Lücke klafft und dringend eine Ausbildungsoffensive und vor allem auch Massnahmen zur Personalerhaltung ergriffen werden müssen“.
Das Volk kann am 28.11.2021 die Missstände in der Pflege mit einem Ja zur Pflegeinitiative beheben und dem Parlament klare Handlungsanweisungen für die Gesetzgebung geben, erhoffen sich die Initiator*innen.

Die Corona-Pandemie habe die angespannte Personalsituation in allen Settings zusätzlich verschärft, resümiert der SBK. Gerade Heime fänden demzufolge einfach kein qualifiziertes Pflegepersonal mehr. In den Spezialbereichen der Intensiv-, Anästhesie- und Notfallpflege spitze sich die Mangelsituation dramatisch zu. Die aktuelle Diskussion über die angespannte Lage der intensivmedizinischen Versorgung in der Schweiz zeige dies in aller Deutlichkeit, warnt der Berufsverband.

Und was passiert, wenn die Volksinitiative abgelehnt wird?

Alternativ bereits beschlossen hat das Eidgenössische Parlament eine „Ausbildungsoffensive“, in deren Rahmen Bund und Kantone für Ausbildungsbeiträge je maximal 469 Mo. Franken zur Verfügung stellen. Diese Offensive tritt – zusammen mit zusätzlichen Kompetenzen für das Pflegefachpersonal – jedoch nur dann in Kraft, wenn die „Volksinitiative für eine starke Pflege“ am 28. November vom Stimmvolk abgelehnt wird.

 
Herausgeber:Schweizerisches Gesundheitsobservatorium (Obsan), 06.09.2021; ISBN:978-2-940670-07-9 ;Bestellnummer:873-2103
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