Zu viele Mitmenschen sterben heute noch an Sepsis (Blutvergiftung). Je mehr das Gesundheitsfachpersonal über Sepsis weiß – und anwendet – desto mehr unnötige Todesfälle können vermieden werden, so die zentrale Botschaft einer bundesweiten Kampagne.
Sepsis ist ein lebensbedrohlicher Notfall genauso wie ein Herzinfarkt. Rechtzeitig erkannt und interveniert können viele Spätfolgen – von der chronischen Erschöpfung bis hin zu Amputationen – vermieden werden. Das verdeutlichen die Sepsis Stiftung, die Sepsis-Hilfe, das Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) und der Sepsis-Dialog der Universitätsmedizin Greifswald anlässlich des Welt-Sepsis-Tags am 13. September.
In Deutschland gebe es ein großes Potenzial die Sepsis-Sterblichkeit zu reduzieren. Jedes Jahr träten mind. 20.000 vermeidbare Todesfälle auf. Der Vorsitzende der Sepsis-Stiftung, Konrad Reinhart, dazu: „Nur wenige wissen, dass die Sterblichkeit bei Sepsis durch drei einfache Maßnahmen drastisch reduziert werden kann:
Kampagne „Deutschland erkennt Sepsis“
Die aktuelle >Kampagne „Deutschland erkennt Sepsis“ will deshalb auch den Blick des klinischen Fachpersonals schärfen. Krankenhaus-weite Schulungen, interdisziplinäre und Berufsgruppen-übergreifende Zusammenarbeit sowie die Unterstützung von Qualitätssicherungsmaßen könn(t)en helfen, die Sepsis-Sterblichkeit zu senken.
Sepsis – die verkannte Gefahr
Obwohl eine Sepsis häufiger vorkomme als Herzinfarkt oder Schlaganfall und deren Krankenhaussterblichkeit wesentlich höher ist, sei das Wissen über Sepsis nur gering ausgeprägt, so Reinhart weiter. Die genaue Zahl der Sepsis-Fälle in Deutschland ist unbekannt, da oft unerkannt und zu wenig dokumentiert.
> Ein Sepsis-Überlebender (44) berichtet (Die Schwester/Der Pfleger 2/2021)
> Details zur Aufklärungskampagne „Deutschland erkennt Sepsis“